Die Naturgruppe in unserer Jurte ergänzt und erweitert das pädagogische Angebot unserer Gruppen im Haus. Kinder wachsen heute mehr in Räumlichkeiten auf als früher. Umso wichtiger ist es, ihnen draußen gezielt vielfältige Naturerfahrungen, ein ganzheitliches Erleben der Natur und der Jahreszeiten zu ermöglichen.
Viele Kinder erleben bereits früh einen stark durchgeplanten Alltag in einem stark strukturierten räumlichen Umfeld mit fertig ausgestalteten, vorgefertigten Spielsachen. Ein zentraler Aspekt unserer Naturpädagogik ist, dem Spiel der Kinder in und mit der Natur möglichst freien Raum zu lassen. Durch die enge Verbindung zur Natur lernen die Kinder auf ganz selbstverständliche Weise, Verantwortung für sich selbst und ihre Umwelt zu übernehmen, welche die Grundlage für unser zukünftiges Leben darstellt. Eine Wasserpfütze, ein Schlammloch oder auch eine Hecke können den Kindern dabei mehr Anregungen und Gestaltungsmöglichkeiten bieten als ein durchstrukturierter Spielplatz.
Unser naturpädagogisches Angebot soll Erlebnisspielräume eröffnen und wichtige und anziehende Erfahrungen ermöglichen, die auch dem schon im Kleinkindalter fortschreitenden Medienkonsum etwas entgegenzusetzen haben. Zum Beispiel gehören dazu:
Das Vorbild der Erziehenden, die durch sinnvolle Tätigkeit nachahmendes Tun und Lernen der Kinder anregen, hat in der Waldorfpädagogik eine große Bedeutung, so auch in unserer Naturgruppe. Die Erziehenden schaffen eine tätige Umgebung, in der das Kind gerne Mitgestalter ist und auch sein darf. Beim Erleben der täglich von den Erwachsenen ausgeführten Arbeiten können die Kinder Zusammenhänge kennenlernen und verstehen. Viele dieser Arbeiten sind angebunden an den Kreislauf der Natur und bekommen so eine natürliche Notwendigkeit. Da wäre z.B. das Anlegen eines Gemüsebeetes, das Säen der Samen und die Pflege der Pflanzen, bis das Gemüse wächst, das dann gemeinsam geerntet und verarbeitet wird. Die Kinder erleben, dass es im Winter in der Jurte nur dadurch schön warm sein kann, dass über das Jahr hinweg genügend Holz beschafft, gehackt und entsprechend gelagert wird; und dass dann im Winter damit jeden Tag ein Feuer im Ofen gemacht wird. Indem sich solche Prozesse wiederholen, entsteht Orientierung für die Kinder – sie können sich damit identifizieren und diese Prozesse nachvollziehbar durchleben. So begreifen die Kinder immer besser die Welt und ihre Zusammenhänge.