Berichte

… das war die Zeit unseres Lebens, das haben wir erkannt 

Freie Waldorfschule verabschiedet die vierte Generation SchulabgängerInnen

Zum vierten Mal verlässt ein Klasse nach 12 Jahren am Ende ihrer Waldorfschulzeit die Freie Waldorfschule Crailsheim. Ein schönes, wichtiges und symbolträchtiges Ereignis, das am Abend des letzten Schultages im Hof der Schule von der Schulgemeinschaft gebührend gefeiert wurde.

In ihrer Schultüte, die sie am Ende der Feier von den 11. Klässler*innen überreicht bekamen, waren neben Süßigkeiten, vor allem die Erfahrung der Gemeinschaft. Momo Sielaff und Franz Volz die sogar vor der Schule den Waldorfkindergarten besuchten, also insgesamt 15 Jahre ihres noch jungen Lebens an diesem Ort im Fliegerhorstareal verbrachten, drückten ihre Dankbarkeit für diese durch Hochs- und Tiefs geprägte Zeit auf direkte und humorvolle Weise aus. Sie hatten es sich, wie alle anderen 12. Klässler*innen nicht nehmen lassen, am Ende der Feier eine kurze Abschieds- und Dankesrede zu halten. Schon allein daran konnten die zahlreichen Festgäste erleben, wie diese jungen Menschen zu selbstbewussten Persönlichkeiten gereift sind. In einem selbst gedichteten Lied über ihre Schulzeit, das sie ihren Lehrer*innen zusammen mit einem Kapuzenpullover den das Schullogo und die Aufschrift „Viva la Waldi“ zierte schenkten, hieß es unter anderem:

… das war die Zeit unseres Lebens, das haben wir erkannt – und unsere Hefte haben wir trotzdem verbrannt.

Natürlich durfte auch ein kleines, improvisierte Potpourri der Hits des Musicals Mamma Mia von Abba, welches in ihrer Klassenbiografie eine entscheidende Rolle einnahm, nicht fehlen. Denn beim Erarbeiten und Aufführen dieses Musicals zusammen mit Susanne Sonnleitner in Coronazeiten, waren sie zu einer Gemeinschaft geworden, für die dann der Waldorfabschluss und die Mittlere Reife so „nebenher“ von allen äußerst erfolgreich bewältigt wurden.

„Ihr habt mit Euren Leistungen Standards für die Schule gesetzt“, so drückte Andreas Brüning, der Klassenbetreuer und Oberstufenlehrer der geisteswissenschaftlichen Fächer, den Entwicklungsweg dieser besonderen Klasse aus. Christian Pauli der die Naturwissenschaften unterrichtete, würdigte mittels einer Tiergeschichte die Toleranz und Solidarität der Gemeinschaft dieser Klasse. Mittels eines Briefes, der vorgelesen wurde,  grüßte der erkrankte Sprachenlehrer Giovanni Bruno die Klasse. Sibylle Schwalb, die Klassenlehrerin der ersten acht Jahre in Unter- und Mittelstufe, führte mit kleinen Beispielen zunächst die besonderen Bedingungen der Anfangszeit ihren ehemaligen Schüler*innen in dem alten Kasernengebäude, das erst nach und nach zur Schule umgebaut wurde, vor Augen. Als Besonderheit der Klasse hob sie hervor, dass es ihr immer wieder aufs Neue gelang neue Menschen in ihre Gemeinschaft vorbehaltlos zu integrieren. Am Ende ihrer eindrücklichen Rede, richtete sie an jede einzelne Schüler*in ein persönliches Wort in dem sie ausdrückte, was sie an ihnen besonders wertschätzt. Zusammen mit ihren beiden Kollegen übergab Sie den Schüler*innen ihre Abschlusszeugnisse und die obligatorische Sonnenblume. Andreas Brüning hatte für jede/n ein Gedicht ausgewählt, das er vortrug. Als Höhepunkt des Zeremoniells gingen die Schüler*innen durch den Rosenbogen hinaus in die Welt, durch den sie als Erstklässler*innen, am ersten Schultag, hinein ins Schulleben geschritten waren.

Die Musik des Schulorchesters gemischt mit den Schüler*innen des Geigenprojektes der Unterstufe hatte unter Leitung von Wolfgang Hermann-Kautter auf die besondere Feier eingestimmt.  Drei Stunden später sollte der Walzer der MusikerInnen, zu dem die Abschlussklasse tanzte, das Fest beschließen.

More or LLESS, eine Songgruppe aktueller und ehemaliger SchülerInnen unter der Leitung von Susanne Sonnleitner, hat die Festversammlung auf gewohnt „schmissig-heiter Weise“ mit ihrem Gesang, begrüßt. Für die Eltern der Klasse sprachen Antonia Sielaff und Stefan Waßer den Dank an das Kollegium aus. Mittels der Metapher eines gefrorenen Sees, auf dem man geht und nie weiß wie weit das Eis einen trägt, würdigte Stefan Waßer die Pionierleistung der Klassengemeinschaft. Die Eltern sangen dann den Schüler*innen ein selbst gedichtetes Lied, bei dem sie ihnen den Wunsch mit auf ihren Lebensweg gaben „das Wunder ihnen geschehen“.

Mit einem Büffett, Musik und Tanz klang die heitere Feier, die zu großen Teilen eigenständig von den SchülerInnen der 11. und 12. Klasse vorbereitet und gestaltet wurde, aus. 

 

Ein Farbkreis für die Schule –
das Projekt FARBE der 11. Klasse

Von Hermann Dölger, Kunstlehrer

Die Pandemie hat die Sozialpraktika der 11.-Klässler komplett verhindert. In den Wochen vor dem Termin wurde das Gewissheit und es stand die Aufgabe im Raum, die vakante Zeit mit einem Unterrichtsangebot sinnvoll und weiterführend zu nutzen. So ergab sich das Zeitfenster für ein ganzheitliches Projekt, das die Farbe in verschiedenen Facetten in den Fokus rückte.

Bereits zuvor war mir ein Anliegen, die Flure und Treppenhäuser durch gestalterische Eingriffe zu beleben und pädagogisch einzusetzen – durch Gestaltungen, die positiv auf ihre Betrachter wirken, einstimmen auf Neues und den Sehsinn ansprechen.

Die Treppenhäuser, teilweise mit angefangenen Wandbildern, boten sich hier besonders an; ich hatte  Schülern der Klasse angeboten, ein Gestaltungsprojekt gemeinsam durchzuführen, das auch eine abschlussrelevante CSE – Leistung werden konnte. Mit dem Ausfall des Praktikums bot sich nun die Möglichkeit, das Projekt mit der ganzen Klasse und ganzheitlich erweitert anzugehen. Es fanden sich Herr Bruno mit einem Eurythmie-Unterrichtsbeitrag zur Farbe und den Planetenqualitäten, Frau Jackel mit Musikstunden und Frau Fischer, um die physikalisch-optische Seite der Farben mit den Schülern zu beleuchten. So entstand für die 11. Klasse kurzfristig ein gesonderter Stundenplan für diese drei Wochen mit ihrem spezifischen Thema.

Was ist Farbe? Ein Reiz für unsere Augen. Ein Ausdruck von Empfindung und Leben. Eine Erscheinung, die uns ganz unmittelbar seelisch und emotional beeinflusst. Eine geistige Essenz, die über sich hinaus auf anderes weist. Ein Phänomen, das physikalisch Wellencharakter hat. Ein Kommunikationsmittel und Signal. Das eigentliche Material der Malerei. Ein Pulver, das man auf Untergründe auftragen kann. Nach Goethe: die Freuden und Leiden des Lichts. Wenn der eine oder andere dieser Aspekte in den Schülerseelen in Bewegung oder zum Bewusstsein kommen könnte, wäre der Zweck des Projekts erfüllt.

Die drei Wochen sollten als Ergebnisse auch drei gestaltete Wände im Schulhaus hervorbringen. Diese  Gestaltungen mussten wir zunächst entwerfen. Da die Stirnwände der Treppenhäuser quadratische Proportionen haben, kam infrage, diese mit Farbkreisen zu gestalten, um eine klare Gestalt und eingrenzende Thematik zu haben – diese Vorgabe war also gesetzt. Nun muss man sich aber nicht vorstellen, dass ein Farbkreis eine festgelegte Form sei – das kann man an mehreren Studien sehen, die vornehmlich am Anfang des 20 Jahrhunderts entstanden – von Künstlern, die Wegbereiter der abstrakten Malerei waren: Robert Delaunay, Hilma af Klint oder August Macke; diese Künstler fanden zu individuellen Interpretationen bei ihren Gestaltungen von Farbkreisen. Diese Idee galt es nun also für die 11. Klasse zu verfolgen und eigen-individuellen Farbkreise für die Schule zu gestalten. Das machte die Aufgabe zu einer kreativen Herausforderung, erforderte Erfindergeist.

Parallel arbeitete Frau Jackel mit den SchülerInnen in synästhetischen Versuchen an der gestalterischen "Übersetzung" von musikalischen Klängen ins Bildnerische – vom Klavier über das Herz in der Farbe. Synästhesie ist  das Prinzip, Sinneseindrücke aus einem Sinnesbereich in ein anderes Wahrnehmungsfeld zu übersetzen. Das war für alle eine ganz neue Aufgabe und eine Herausforderung, ohne Leitlinien und Vorgaben drauf los zu gestalten.

Und es war auch eine Forschungsarbeit mit dem Ziel, zu erkennen, wie subjektiv oder kollektiv unser musikalisches Erleben ist – und es zeigte sich, dass man sich verständigen konnte über die auslösenden Qualitäten eines Eindrucks und warum man diese oder jene Farbe wählte; es gibt zwischen Objektivität und Subjektivität eine Qualität des Interpersonalen -  viele Menschen erleben einen Sinneseindruck ähnlich und würden ähnlich reagieren. Der Austausch über die gehörten Eindrücke wird durch die bildnerischen Versuche vertieft und differenziert. So kann man zum Beispiel feststellen, dass ein Klang dunkel ist und durch die Art, wie er angeschlagen wird oder in welchem Klangzusammenhang er steht, verschieden farbig ausgedrückt werden müsste – so differenziert sich sowohl das Musik- wie auch das Farberleben.

Auch die Entwürfe für die Farbkreise wurden in gemeinsamen Betrachtungen besprochen und Kriterien formuliert, um diese zu beurteilen; am Ende votierten die Schüler für die spannendsten Vorschläge, so kamen wir zu guten Vorlagen nach Ideen der Schüler.

 

Die betreffenden Wände unserer Treppenhäuser haben stattliche Größen: 16 und 9 Quadratmeter! Im ersten Fall so groß, dass man sie gar nicht ohne ein stabiles Baugerüst gestalten konnte. Eine weitere praktische Herausforderung war die "Konsistenz" der Wände mit ihrem Aufbau aus unergründbar mehrfach übermalten, mehr oder weniger sperrenden oder feuchte-saugenden Schichten. Wir erprobten als kostengünstige Methode das Malen mit gebundenen Pigmenten oder durch Acrylbinder wasserfest auftrocknender Gouachefarbe. Eine glatte, gleichmäßige oder gleichmäßig übergehende Farbfläche zu erzielen, war schwer und musste an manchen Flächen mehrfach versucht werden – durch Überweißen und Neuversuch; auch ich selbst habe diverse Flächen mehrfach übermalen müssen. Die Schüler kamen mit der Technik verschieden gut klar und trauten sich z.T. nicht alle Tätigkeiten zu; so kamen wir zu einer sinnvollen Aufgabenverteilung am Arbeitsplatz mit verteilten Schwerpunkten beim Zuarbeiten und Ausführen.

Die Zeitplanung – mit einem geplanten Abschluss vor den Pfingstferien – erschien anfangs gediegen, aber durch einen zwischenzeitlich lahmenden Entwurfsprozess gerieten wir doch noch ins Gedränge. Gleich einem Schauspiel-Probenprozess – mit langem Anlauf und echtem Flow erst kurz vor der Premiere – verbrachten wir in den letzten Tagen viel Zeit auf und am Gerüst: bis zu 6 Stunden, und der Lehrer noch darüber hinaus.

 

 

Was jetzt fertig geworden ist – die große Wand beim Lehrerzimmer – hat unsere Hoffnungen erfüllt.  Es ist eine großzügige, raumgreifende, differenzierte und farbsatte Wandgestaltung geworden. Es ist keine offensichtliche Schematik darin – nichts, was logische, vorhersehbare Strukturen vorführt, was man intellektuell verstehen und damit abhaken kann; es hat durch die Scheibenform etwas Einheitliches, ohne einfach zu sein; es nähert sich künstlerischer Gestaltung. Die Mitwirkenden haben ein gutes Stück wirkungsvoller Arbeit geleistet und können stolz darauf sein. Wir hoffen auf eine positive Wirkung der Gestaltung auf ihre Betrachter und Passanten. Und dass es schlicht gefallen möge.

Solche Art Projekte sind nicht komplett vorhersehbar, in der Regel startet man ohne Gewissheit über den Verlauf und Ausgang. So konnten wir leider nicht beide Farbkreise abschließen; technische Hindernisse und begrenzte Kräfte erschwerten die komplette Realisierung des einen von zwei Farbkreisen. Dieser muss nun erst einmal unfertig dastehen und ich hoffe, dass wir die Kräfte noch einmal werden bündeln können für einen Abschluss aller Flächen. Wenn das gelänge, wären die  Ziele des Projekts komplett erreicht: mit einer wirkungsvollen Gestaltung unseren Lebensraum Schule zu bereichern, selbst vielgestaltig in die Welt der Farben einzutauchen und, eine Sache von der Planung bis zum fertigen Ergebnis ausgeführt zu haben. Das stärkt diejenigen, die es vollbracht haben.

 

Mit guten Wünschen in die Zukunft geflogen

Freie Waldorfschule verabschiedet die dritte Generation SchulabgängerInnen

Mit Charlotte Höhns, Zora Reier und Jonas Herrmann, verlassen nach 12 Jahren zum dritten Mal SchülerInnen, am Ende ihrer Waldorfschulzeit, die Freie Waldorfschule Crailsheim. Ein schönes, wichtiges und symbolträchtiges Ereignis, das am Abend des letzten Schultages im Hof der Schule von der Schulgemeinschaft gebührend gefeiert wurde. 


Von links nach rechts: Andreas Brüning, Charlotte Höhns, Zora Reier und Jonas Herrmann und Giovanni Bruno

Zora Reier wird allerding noch ein weiteres Jahr bleiben, um zur Gruppe derjenigen SchülerInnen zu gehören, die im nächsten Jahr zusätzlich zum Waldorfschulabschluss und staatlichen Abschlüssen, mit dem CSE (New Zealand Certificate of Steiner Education) zu verlassen. Der CSE ist ein international anerkannter Schulabschluss mit dem man die Zugangsvoraussetzungen für ein Hochschulstudium erfüllen kann. Dana Rosenecker beendet mit dem Hauptschulabschluss, am Ende der 10. Klasse, ihre Waldorfschulzeit und wurde ebenfalls gebührend verabschiedet.

Die SchülerInnen gingen am Ende der Verabschiedung durch den Rosenbogen hinaus in die Welt, durch den die Erstklässler, am ersten Schultag, hinein ins Schulleben schreiten. Zuvor erhielten Sie von ihrem Begleiter und Ansprechpartner, Andreas Brüning, ihr Waldorfabschlusszeugnis inklusive dem Realschulabschluss, den alle drei gut bestanden haben und die traditionelle Sonnenblume.


Charlotte Höhns beim Verlassen des Rosenbogens

Der Dank der SchülerInnen und Eltern galt den OberstufenkollegInnen, insbesondere Christian Pauli (Naturwissenschaften) und Giovanni Bruno (Englisch) sowie dem Klassenbetreuer und Deutsch- und Geschichtslehrer Andreas Brüning für ihre engagierte und qualifizierte Unterstützung der Jugendlichen. Die SchülerInnen überbrachten diesen Dank mittels einer Schultüte mit Süßigkeiten und einem individuell angefertigten Zeugnis für jeden der drei Lehrer. Diese waren dann auch so mutig, den Inhalt laut vorzulesen.

Andreas Brüning hatte die Feier mit seiner Begrüßungsrede eröffnet. Oh Heimat, und wie du wieder aussiehst ich trag dich immer, immer bei mir wie'n Souvenir… More or LLESS eine Songgruppe aktueller und ehemaliger SchülerInnen unter der Leitung von Susanne Sonnleitner begrüßte die Festversammlung auf gewohnt „schmissig-heitere Weise“ mit ihrem Gesang.

Der Klassenlehrer der SchülerInnen in der Mittelstufe, Michael Hildenbrand, und der Oberstufenenglischlehrer Giovanni Bruno ließen mit heiteren, aber auch tiefsinnigen Erzählungen und Gedanken die Zeit der Mittel- und Oberstufe Revue passieren und gaben den SchülerInnen die besten Wünsche mit auf ihren Lebensweg. Sigrun Hermann und Heidemarie Reier überbrachten die Grüße und den Dank der Elternschaft. Das Symbol der Seifenblase, die sie den LehrerInnen zublies, stand für Heidemarie Reier für die durchscheinende Transparenz, die ehrliche und offene Verletzlichkeit und den visionären  Mut, den die LehrerInnen und die Schulgemeinschaft der Freien Waldorfschule Crailsheim für sie auszeichnet.          

Mit einer Titelsongszene des Musicals Mamma Mia  setzten die SchülerInnen der 11. Klasse den Höhepunkt der abwechslungsreichen Abschlussfeier. Im nächsten Schuljahr kommt das gesamte Stück ganz auf englisch gesprochen und gesungen zur Aufführung. 


Szene aus dem Musical Mama Mia der 11. Klasse der FWS CR

Auf ausgeteilten Karten konnten danach die Anwesenden den Abschluss-SchülerInnen ihre Wünsche mit auf den Weg geben. An Heliumballons gebunden wurden diese nach dem leckeren Buffet unter dem Jubel der Anwesenden in die Lüfte entlassen.

Eine kleine Diashow mit großen und kleinen Erinnerungen ihrer Schulzeit führte die AbgängerInnen zu einer Überraschung: Sie durften sich mittels ihrer Handabdrücke an ihrer Schule verewigen.

Mit Musik und Tanz klang die heitere Feier, die zu großen Teilen eigenständig von den SchülerInnen der 11. und 12. Klasse vorbereitet und gestaltet wurde, aus. 

 

“Es fasziniert mich aus Zahlen und Worten etwas anschauliches zu erschaffen!“

Die Jahresarbeiten der Klasse 8
Von Uwe Wackler

Am Freitag den 10.7 um kurz nach 18:00 Uhr war es wiedermal soweit, die Präsentation der Jahresarbeiten in Klasse Acht steht an. Der Eurythmiesaal ist gut gefüllt!

  

Die Aufregung ist natürlich groß, am größten wahrscheinlich beim Lehrer!

Den Anfang macht Leander; er sowie Valentin und Jamie haben als Projekte Zweiräder: Mofa, Roller und Motorrad. Vom Verkürzen des Rahmens über Restauration und wieder fahrtüchtig machen des Gefährtes war alles dabei. Zu guter Letzt wurde eine Fahrvorführung durchgeführt. 

Im theoretischen Teil gab es die Erklärung der Funktion des Motors, über die Geschichte der Firma Zündapp bis hin zu der Frage: „Wie komme ich eigentlich an ein Zweirad? Muss ich mir das selber verdienen? Wenn ja, was für Möglichkeiten gibt es?"

Weiter ging es mit Simons Stammbaum und der Frage: “Wie ist es eigentlich meinen Vorfahren ergangen, speziell meinem Urgroßvater?“

Nach einer kurzen Pause und dem Genießen der Stimmung, die einen sind schon ganz entspannt, natürlich die Gruppe die schon fertig ist.

Aber die anderen? Sie treffen letzte Vorbereitungen! Da wird der Ablauf noch geändert! Das Vorführmaterial wird nochmal umgestellt! „Passt auch meine Frisur?“

Die Nervosität war greifbar!

Jetzt ist Oskar an der Reihe, sein Thema Vögel und Vogelschutz. Er hat verschiedene Nistkästen und Nisthilfen gebaut und die dazu gehörigen Vögel vorgestellt. Tiefergehend hat sich Oskar mit der Frage beschäftigt: “Was können wir für Vögel tun? Um Ihnen das Leben leichter zu machen, ja um Ihnen das Leben überhaupt noch zu ermöglichen!“

Werner programmierte ein Computerspiel und erklärte sehr anschaulich und praktisch das Entstehen desselben. Ja Ihr habt richtig gehört: man kann das Programmieren eines Computerspiels praktisch erklären.

Es kamen Sätze wie: “Es fasziniert mich aus Zahlen und Worten etwas anschauliches zu erschaffen!“

Schlag auf Schlag ging es weiter, da hingen Bilder von einer Brücke an der Stellwand, oder war es doch ein großes Klavier? Shirin baute eine Brücke aus Beton und Holz über den eigenen Gartenteich. Fragen wurden bewegt wie: “Was gibt es denn für verschiedene Brücken?“

   

Zum Schluss gab es von Angelina und Gina eine Tanzvorführung im Freien. Sie haben eine K-Pop Choreographie einstudiert und ihr Strahlen verriet ganz klar: sie haben die richtige Entscheidung getroffen!

Im theoretischen Teil ging jede auf Ihre Lieblingsband ein: Wann sind sie entstanden? Wo sind sie entstanden? Warum sind sie entstanden? Haben sie sich verändert?

Um kurz nach 21:00 waren alle sichtlich erleichtert, nicht nur die Schüler!

Herzlichen Dank vor allem an die Schüler!
Und an alle, die zum Gelingen der Präsentation mitgewirkt haben!

 

"Mein buntes Leben“

Schriftsteller Mouchi Blaise Ahua erzählt den AchtklässlerInnen der Freien Waldorfschule Crailsheim aus seinem Leben

Die SchülerInnen der 8. Klasse der Freien Waldorfschule Crailsheim mit dem Schriftsteller Dr. Mouchi Blaise Ahua und ihrem Lehrer Tiemoko Kouame

Am Montag, den 13. Juli 2020 bekamen die Achtklässler der Freien Waldorfschule Crailsheim prominenten Besuch: den Schriftsteller und Waldorflehrer Mouchi Blaise Ahua. Dr. Mouchi Blaise Ahua wurde 1967 in Abengourou (Elfenbeinküste) geboren. Der promovierte Sprachwissenschaftler studierte unter anderem an den Universitäten Cocody-Abidjan und Osnabrück. Als freier Autor schreibt und veröffentlicht er Kinder- und Jugendbücher – meist mit Bezügen zu Zuwanderung, Integration und afrodeutschen Beziehungen.

Er ist der Autor von dem Buch „Mein buntes Leben“, das die SchülerInnen zusammen mit ihrem Lehrer Tiemoko Kouame gerade in ihrer Deutschepoche lesen. Mouchi Blaise Ahua ist seit 10 Jahren als Französischlehrer für die Oberstufe an der Freien Waldorfschule Aalen tätig. Das Schreiben ist seine Leidenschaft. Er ist auch Autor von Büchern wie „Das Streben nach Glück“, „Wir sind doch Afrikaner“, „Auf der Suche nach Asyl in Deutschland“.
Die SchülerInnen der 8. Klasse freuten sich über den kurzen Vortrag ihres berühmten Gastes und haben ihm interessiert neugierige Fragen gestellt, die Mouchi Blaise Ahua kompetent und freudig beantwortete. Er erzählte ihnen von sich und seiner außergewöhnlichen Biografie. Im Mittelpunkt stand dabei sein Buch „Mein buntes Leben“. 
Es waren tiefe, berührende Momente, welche die SchülerInnen dabei erleben durften. Nebenbei erhielten sie spannende Informationen und konnten von Mouchi Blaise Ahua vieles lernen.
Nach Ansicht ihres Lehrers Tiemoko Kouame und Klassenbetreuers Uwe Wackler sollte in einer globalisierten Welt die multikulturelle Erlebnispädagogik einen größeren Raum in der Schulbildung einnehmen, denn der künstlerisch gestaltete Unterricht braucht mehr als eine bloße Vermittlung des Unterrichtstoffs.
Der Besuch von Mouchi Blaise Ahua war ein gelungener Versuch. Über die schöne Begegnung waren die SchülerInnen wie LehrerInnen gleichermaßen dankbar.

Text: Tiemoko Kouame und Markus Stettner-Ruff
Foto: Schularchiv Freie Waldorfschule Crailsheim

 

 


Demonstrieren reicht nicht mehr aus

Jule Michel und Kira Petersen von der Ortsgruppe Hohenlohe-Franken stellen EXTINCTION REBELLION – Aufstand gegen das Aussterben und für das Leben vor.

 

Der Kreis im Eurythmieraum wurde an diesem Montagabend von Minute zu Minute größer. Zum Schluss füllte er den gesamten Raum. Jule Michel und Kira Petersen waren äußerst überrascht ob dem Interesse. Eine bunte Menschschar unterschiedlichen Alters – in der Mehrzahl aber 50 aufwärts – saß da im Kreis. 

Auch einige Menschen, die zum ersten Mal an unserer Schule waren.

Die erste Stunde wurde geprägt vom Podiumsgespräch. Markus Stettner-Ruff der dieses moderierte wartete mit einigen überraschenden Aufgaben für die beiden Protagonistinnen auf. Zunächst sollten sie sich gegenseitig vorstellen.

Jule Michel berichtete, dass Kira Petersen, die1969 geboren wurde, gelernte Politikwissenschaftlerin mit Fokus auf Macht & Gewalt und Internationale Gerechtigkeit ist und lange in den USA an der berühmten Harvard-Universität studierte. Sie wohne seit März 2019 in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof und  wirke mit beim Projektbüro potentialeentfalten.de mit, welches Angebote für selbstbestimmte Alternativen für Bildung & Beziehung entwickle. Sie denke mit an neuen Ideen für Orientierungsjahre & freie Hochschulreife und arbeite einen Tag in der Woche an der Schule für Freie Entfaltung am Tempelhof. Seit September 2019 sei sie aktiv bei Extinction Rebellion und Mitinitiatorin der Ortsgruppe Hohenlohe-Franken. Jule Michel schätze ihre Zuverlässigkeit und ihre Klarheit im Denken. Sie würden sich zwar erst seit kurzem kennen, aber seien sich sofort ganz stark ans Herz gewachsen. Es sei schade, dass sie nun nicht mehr intensiv mit ihr zusammenarbeiten könne, weil sie aus beruflichen Gründen nach Kassel gezogen sei. Aber Kira Petersen würde der Ortsgruppe Extinction Rebellion weiterhin mit voller Kraft zur Verfügung stehen.

 

 

 

Jule Michel, Jahrgang 1968, so berichtete danach Kira Petersen, sei Hebamme und habe ebenfalls in den USA ihren Master in klinischer Sozialarbeit gemacht. Sie sei mit einem wunderbaren amerikanischen Mann verheiratet und gerade nach Kassel umgezogen wo sie eine neue berufliche Aufgabe im Heilhaus gefunden habe, nachdem sie erst im Mai 2019 in die Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof gezogen war. Geprägt sei ihr politisches Engeagement dadurch, dass sie 6 km vom Cruise Missile Standort Hasselbach/Hunsrück entfernt aufgewachsen sei und durch die christlich geprägte lokale Friedens- sowie Antiglobalisierungsbewegung inspiriert und politisch geprägt wurde. Sie nahm an gewaltfreier Blockade während der Friedensbewegungszeit gegen die Mittelstreckenraketenstationierung teil und wurde dafür verurteilt. Sie saß 1988/89 mehrere Wochen dafür im Gefängnis. Danach engagierte sie sich in der Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen, in der Frauen-und Lesbenbewegung und in verschiedenen progressiven Gruppierungen in den USA. Seit Spätsommer 2019 ist sie bei Extinction Rebellion als gewaltfreie Aktionstrainerin und Mitinitiatorin der Ortsgruppe Hohenlohe-Franken aktiv.

 

 

 

Biografische Schlüsselerlebnisse

„Was waren im Hinblick auf Dein politisches Engagement für XR (Extinction Rebellion) Schlüsselerlebnisse in Deiner Biografie?“, war die nächste Frage an die beiden Aktivistinnen. Bei Jule Michel waren es die Erlebnisse des gewaltfreien Widerstandes gegen die Mittelstreckenraketen und der damit verbunde Gefängnisaufenthalt. Dieser habe sie keinesfalls verbittert, eher gestärkt und reifer gemacht. Sie sei bereit heute jederzeit wieder für ihre Überzeugung ins Gefängnis zu gehen.

Kira war bisher eher die Intellektuelle, die sich noch nicht aktiv in politische Bewegungen eingemischt habe. Das sei jetzt das erste Mal. Durch die Begegnung mit Jule und den anderen AktivistInnen von XR sowie der ungemein zugespitzten und bedrohlichen Situation in der wir als Menschheit stehen, wolle sie das notwendige Handeln nun aber ganz, und mit voller Konsequenz ergreifen. Auch sie wäre bereit eine Gefängnisstrafe auf sich zu nehmen.

„I Have a dream“ und Salzmarsch

Extinction Rebellion „Rebellion für das Leben“ die in Goss-Britannien initiierte, mittlerweile global wirksame Klima-Bürgerrechtsbewegung bezieht sich auf den gewaltfreien Widerstand von Martin Luther King und Mahatma Gandhi. 

Markus Stettner-Ruff gab Jule Michel, daran anknüpfend die Aufgabe sich vorzustellen, jetzt die berühmte Rede von Martin Luther King vom 28.08.1963 „I Have a dream“ mit ihren aktuellen Inhalten zu halten.

Interessanter Weise galt ihr erster Traum einer freien, unbeeinflussten, wahrhaftigen Presse. Dies auf dem Hintergrund, dass die Information darüber, wie weit fortgeschritten der Klimawandel laut verfügbarer wissenschaftlicher Daten bereits ist und dass es nicht mehr ausreicht, primär auf der individuellen Ebene zu handeln, deutlicher und klarer transportiert werden. Denn die PolitikerInnen haben eine Verantwortung dafür zu tragen, die Bevölkerung vor vermeidbaren Schäden, wie den schon jetzt an vielen Orten deutlich zu spürenden existenzbedrohenden Auswirkungen des menschenverursachten Klimawandels, zu schützen. 

Kira Petersen sollte sich vorstellen vor fast genau 90 Jahren mit Mahatma Gandhi den Salzmarsch gemacht zu haben, zu dem er am 12. März 1930 aufbrach und nach 24 Tagen das Meer erreichte und dort bewusst, öffentlich eine Straftat beging. Er hob als Symbolhandlung einige Körner Salz auf, um damit gegen das britische Salzmonopol zu demonstrieren. Salz war seit jeher ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Indiens und zudem für die Bevölkerung notwendig, um einerseits das Grundnahrungsmittel Reis zuzubereiten, andererseits im heißen Klima den täglichen Elektrolytverlust auszugleichen. Gandhi forderte seine Landsleute auf, es ihm unter Verzicht von Gewalt gleichzutun, was in ganz Indien geschah: 

Nicht nur seine Anhänger begannen, ihr Salz selbst zu gewinnen, indem sie Salzwasser in einer Schüssel in die Sonne stellten und verdunsten ließen, sondern auch andere Inder beteiligten sich. Hinzu kam, dass sie das gewonnene Salz nicht nur für private Zwecke benutzten, sondern es auch steuerfrei weiterverkauften. Weil jede Form der Salzgewinnung, des Salztransports und des Salzhandels den Briten vorbehalten war, wurden an die 50.000 Inder in der Folge verhaftet, darunter fast alle Führer der Kongresspartei Indiens, was den Erfolg der Aktion außergewöhnlich beschleunigte.

„Welche symbolischen Aktionen würdest Du, Kira, heute machen, wenn du an der stelle Gandhis wärst?“, war die Frage an Kira Petersen. Sie schlug vor, dass auf Grund der Situation, dass wir als Menschheit in einer Situation sind, wo es eigentlich schon „Fünf nach Zwölf“ ist, alle Menschen zukünftig an jedem Freitag oder notfalls auch jeden Tag, von „Fünf vor Zwölf bis fünf nach Zwölf“, egal an welchem Ort sie sich gerade befinden, alles stehen und liegen lassen und inne halten. Sei es an der Werkbank, im Auto, in der Schule, im Parlament … Um der Forderung das Leben auf der Erde bestmöglich zu erhalten Nachdruck zu verleihen, werden solche gewaltfreien zivilen Widerstandsformen unerlässlich sein, ist ihre Auffassung.

Im Infoteil über die Inhalte und Aktionsformen XR stellten die beiden Aktivistinnen die drei Kernforderungen der Bewegung sowie die 10 Prinzipien und Werte, dar: 

Sagt die Wahrheit 

Die Regierung muss die existenzielle Bedrohung der ökologischen Krise offenlegen und den Klimanotstand ausrufen. Alle politischen Entscheidungen, die der Bewältigung der Klimakrise entgegenstehen, werden revidiert. Die Regierung, die Medien und alle anderen gesellschaftlichen Institutionen müssen kommunizieren, wie dringend notwendig ein Umsteuern ist und was jede:r Einzelne, jede Gemeinde und jedes Unternehmen dazu beitragen kann.

Handelt Jetzt! 

Die Regierung muss jetzt handeln, um die vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen bis 2025 auf Netto-Null zu senken. Das Artensterben muss gestoppt werden und der ökologische Raubbau mit allen Mitteln eingedämmt und – wenn möglich – wieder rückgängig gemacht werden. Zentrales Ziel der Gesellschaft ist in Zukunft, das Klima und die Ökosysteme der Erde so zu stabilisieren, dass sie allen Menschen und allen Arten ein sicheres Zuhause bietet.

Politik neu Leben 

Die Regierung muss eine Bürger:innenversammlung für die notwendigen Maßnahmen gegen die ökologische Katastrophe und für Klimagerechtigkeit einberufen. Die Regierung muss nach deren Beschlüssen handeln.

Prinzipien und Werte

Mit den nachfolgenden Prinzipien und Werte, wollen die AktivistInnen sich als Bewegung zusammenbringen. Diese seien die Grundlage der Zusammenarbeit, ihres Verhaltens und sie definieren, wer XR sei. 

  1. Wir haben eine gemeinsame Vision der Veränderung
    Eine Welt zu schaffen, die auch für zukünftige Generationen lebenswert ist.
  2. Unser Fokus liegt auf dem Erreichen des Notwendigen
    Die 3,5 Prozent der Bevölkerung zu mobilisieren, die nötig sind, um Systemveränderungen zu erreichen.
  3. Wir brauchen eine Kultur der Regeneration
    Wir schaffen eine Kultur, die gesund, anpassungsfähig und belastbar ist.
  4. Wir stellen uns selbst und unser toxisches System offen in Frage
    Dabei verlassen wir unsere Komfortzonen, um uns aktiv für Veränderungen einzusetzen.
  5. Reflexion und Lernen sind uns wichtig
    Wir folgen einem Kreislauf aus Aktion, Reflexion, Lernen und dem Planen weiterer Aktionen. Wir entwickeln uns weiter, indem wir von anderen und aus eigenen Erfahrungen lernen.
  6. Alle sind willkommen – so wie sie sind
    Wir arbeiten aktiv daran, ein geschütztes und für alle zugängliches Umfeld zu schaffen.
  7. Wir überwinden hierarchische Machtstrukturen
    Wir gleichen das Gefälle von Macht und Einfluss aktiv aus, um eine gerechte Teilhabe zu ermöglichen.
  8. Wir vermeiden Schuldzuweisungen und Beleidigungen
    Wir leben in einem toxischen System, doch daran trägt kein Mensch allein die Schuld.
  9. Wir sind ein gewaltfreies Netzwerk
    Wir nutzen gewaltfreie Strategien und Methoden als effektivstes Mittel, um Veränderungen herbeizuführen.
  10. Wir stützen uns auf Selbstbestimmung und Dezentralität
    Gemeinschaftlich schaffen wir die notwendigen Strukturen, um bestehende Machtverhältnisse zu verändern.

Alle, die diesen Prinzipien und Werten folgen, können im Namen von Extinction Rebellion in Aktion treten.

Gespräch im DIALOG

Nach einer kleinen Pause schlug Markus Stettner-Ruff vor die zweite Stunde des Abends, das offene Gespräch, gleich auch in einer neuen Form zu probieren. In der eines DIALOGs nach den Prinzipien von David Bohm. Die Anwesenden waren damit einverstanden und so entwickelte sich ein „besonderer“ Austausch.

Es war eine ganz andere Diskussion/Gesprächsrunde wie wir sonst gewohnt sind. Die Menschen sprachen mit Ruhe und Gelassenheit viel stärker aus sich heraus, vom Herzen und eigenen Bewusstsein her. Am Ende herrschte bei allen eine große Zufriedenheit und Dankbarkeit für dieses gemeinsame Erlebnis.

Markus Stettner-Ruff dankte Jule Michel und Kira Petersen mit jeweils einer CD von Hora Fani, der Musikgruppe von Sebastian Grohs, welche 8 Tage vorher an gleicher Stelle, das Eröffnungskonzert des Veranstaltungsprogramms gestaltet hatte.

MSR


 

Musik ist eine Kunst in der Zeit

Eröffnungskonzert des Veranstaltungsprogramms „Und es will Vieles werden“

mit Hora Fani und ihrem Programm „Am Fluss“

Musik ist eine Kunst in der Zeit. Sie fließt vorbei, sonst kann man sie nicht wahrnehmen. Wenn man am Fluss sitzt, und auf das Wasser schaut, ist es immerfort anderes Wasser. Es fließt vorbei. Es kommt von weit her, es fließt noch weit hin. Die Breite des Flusses und die Menge des Wassers verdankt der Fluss dem Regen und den Einflüssen. Er hat andere Flüsse, auch kleine Bächlein und die verschiedensten Quellen in sich aufgenommen. Die Urquelle ist vielleicht in einem anderen Land. Später wird der Fluss in ein Meer münden. Ein Meer, umgeben von Ländern, ein Meer das vielen Völkern gehört. Gehört? Hora Fani hat Musik gehört und hat mit den Völkern getanzt. Hora Fani lässt sich mit einfließen und entlässt die Musik in die Zeiten. Wer sie hört sitzt am Fluss. Und hört die Einflüsse und Quellen. Das Wasser ist immer neu und bald schon vorbeigeflossen. Was bleibt ist die Landschaft, das Ufer und der Horizont...

Mit diesem Text von Sebastian Grohs eröffnete Markus Stettner-Ruff einen wundervollen Abend „Am Fluss“, mit herrlicher Musik und leckeren Speisen und Getränken. Er sagt im übertragenen Sinne alles, was zum Konzert der sieben MusikerInnen von Hora Fani zu sagen ist. Zu sagen? Nein, an diesem Abend ging es insbesondere um das Fühlen, des Empfinden für die Musik als Kunst in der Zeit, das Mitfließen, das Mitschwingen, das Mitsummen, das Mitsingen, das Mittanzen. Das Wasser von Hora Fani ergoss sich immer wieder aufs Neue aus ihrer fast unerschöpflichen Quelle. Manchmal strömte es sprudelnd, reißend, tosend und dann wieder sanft, ruhig und leise dem Meer entgegen. Immer wieder aufs Neue hat es auf seiner Reise mit den Völkern gesungen und getanzt.

Bis es ins große Meer mündete, in dem Hora Fani ihre Musik in die Zeiten entließ.

Und natürlich gehörte eine zünftige Pause am Flussufer, mit einem leckeren Imbiss der Klasse 5, dazu.

Herzlichen Dank den SchülerInnen und Eltern, vorne weg Monika Schütz.

Und natürliche durften die MusikerInnen nach dem Konzert beim Aufräumen die Rest genüsslich verspeisen.
Ein besonderer Sonntagabend, der 09. Februar 2020. Entsprechend warm und intensiv fiel der Applaus aus. Schade, dass sich nicht mehr mit auf diese Reise haben mitnehmen lassen.

MSR


 

Erfolgreicher Abschluss des Schwimmunterrichts für die Klasse 7

Nun, da das erste Schulhalbjahr zu Ende geht, ist auch der Schwimmunterricht für die Klasse 7 abgeschlossen. Besonders beliebt bei den Schülern war das sogenannte “Ferienschwimmen“. Jeweils am letzten Freitag vor den beginnenden Ferien konnten die Schüler frei schwimmen, oder die Sprunganlagen, unter Einhaltung der Baderegeln, nutzen. 

Intensiv wurden die unterschiedlichen Anforderungen zur Erlangung des “Deutschen Jugend-Schwimmpasses“ geübt und trainiert. Vom Ausdauerschwimmen auf Zeit bis zum Transportschwimmen bereiteten die Schüler sich auf die Schwimmprüfungen vor. Auch ein Theorieteil, der die Kenntnis der Baderegeln, sowie der Eigen- und Fremdrettung beinhaltete, wurde von den Schülern bearbeitet.

Von meiner Seite Glückwunsch für die Leistungen zum Jugendschwimmpass für:

  • Silke Kochendörfer   (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze)
  • Yahya Memeyagi      (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold)
  • Gesine Rauch            (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze)
  • Siamo Slaċanin         (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold)
  • David Stegmeier       (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber)
  • Paula Strempfer      (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold)
  • Birko Wackler          (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber)
  • Emilia Westram       (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze)
  • Antonia Witthaus     (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze)

Zum Schluss noch ein kleines Dankeschön an Frau Tanja Salzmann, die eine ausgezeichnete Hilfe bei der Durchführung des Schwimmunterrichtes war.

(Autor: K.H. Fruth)


 

Freudig hinein ins Schulleben – die Erstklässler gehen durch den Rosenbogen

11 ErstklässlerInnen liefen am 11. September durch den Rosenbogen ihrer Klassenlehrerin Alexandra Jackel und Klassenlehrer Sebastian Grohs in die Arme, die sie herzlich begrüßten. Eine bunte Kinderschar, deren Eltern, Geschwister, Omas und Opas, Freunde und Verwandte im großen Saal der nahen Sprachheilschule, die uns wieder ihren Raum überlies, gespannt auf den Torbogen blickten, als die Kinder in einen neuen Lebensabschnitt starteten. 

Folgende Kinder durften ihren beiden Lehrern zu Schule und ihrem schönen, neuen Klassenzimmer folgen, um am Ende ihre erste Unterrichtstunde zu genießen: 

Levente Eberlein, Joel Rupp, Theo Herchenröder, Maximilian Kuhn, Askwin Sielaff, Merlin Johannsen, Rebekka Lindel, Amalia Rauch, Elena Manjura, Ella Sillig und Elisabeth Ziegler


 

Die Gaukler vom Burgberg begeistern beim Crailsheimer Volksfest Umzug 2019

Die Freie Waldorfschule hat mit einer großen Gruppe von Kindern und Eltern am Umzug des Crailsheimer Volksfest teilgenommen und die BesucherInnen am Straßenrand und auf der Tribüne mit ihrem mittelalterlichen Gauklertreiben begeistert. Nachfolgend der Bericht von Nicole Nutsch, eine der HauptorganisatorInnen sowie ein Dankesschreiben einer teilnehmenden Waldorffamilie.

Juhu, es hat alles geklappt!

Mit sowohl samstags wie auch sonntags über 80 mittelalterlich kostümierten Teilnehmern unserer Schule setzten wir unser Motto der "Gaukler vom Burgberg" mehr als gelungen um und konnten die zahlreichen Zuschauer (das Volksfest in Crailsheim wird von etwa 400 000 Gästen besucht) von unseren Darbietungen begeistern!

Es wurde die ganze Umzugsstrecke über lebhaft  jongliert, wunderschön gesungen, gelungen musiziert, fröhlich getanzt, atemberaubend geturnt, kreativ voltigiert, unermüdlich Seil gesprungen und vieles Mehr und das positiv Besondere unserer Schule in ihrer Kreativität & Individualität wurde spürbar für Jedermann, der unseren bunten Zug vorbeikommen sah! Zugleich kamen natürlich auch unsere "Verteilerchen", wie u.a. die leckeren Waldorfkekse, sehr gut an und steigerten den Bekanntheitsgrad unserer tollen Schule bei den Crailsheimer Familien ungemein!

Die ganze Stimmung war ununterbrochen ausgelassen und  fröhlich, sodass ich sicher bin, dass alle Mitwirkenden noch lange voller Zufriedenheit an dieses tolle Event zurückdenken werden - alle Zuschauer ohnehin!

Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele dabei waren!

Danke für die zahlreiche Teilnahme und ein großes Danke ebenso an alle im Vor-und Nachgang unterstützenden Hände!

...auf eine Wiederholung im Jahr 2022 ;-)

 

Nicole (Nutsch) & das Orga-Team

___________________________________

Danke

Liebe Nicole und alle Helfer für den diesjährigen Volksfest Umzug,

Danke für die tolle Vorbereitung.

Danke für die lebendige Gestaltung des Bildes. Danke für eure Idee mit den Tieren. Danke für den gemeinschaftlichen Impuls. Danke für alle Mühe und Fürsorge. Danke für den herrlichen Blumen Schmuck. Danke für die leckeren Plätzchen. Einfach Danke!

Es hat sehr viel Freude gemacht wieder dabei zu sein, die Begegnungen auf der Straße mit uns zu wagen. Es hat sich sehr gut verbunden - Danke allen Musikern. Wir möchten sehr gerne, wenn wir wieder mit genommen werden, in drei Jahren wieder dabei sein .

Herzlichster Gaukler-Gruß

Moni Susi Günther


 

Karottenkuchen trifft Goethe

Mit Cindy Rosenecker, Franziska Junginger und Nikolaus Hammer verlassen nach 12 Jahren zum zweiten Mal SchülerInnen, am Ende ihrer Waldorfschulzeit, die Freie Waldorfschule Crailsheim. 

Ein schönes, wichtiges und symbolträchtiges Ereignis, das am Abend des letzten Schultages im Hof der Schule von der Schulgemeinschaft gebührend gefeiert wurde. 

Sie gingen am Ende der Verabschiedung durch den Rosenbogen hinaus in die Welt, durch den die Erstklässler, am ersten Schultag, hinein ins Schulleben schreiten. Zuvor erhielten Sie von ihrem Begleiter und Ansprechpartner, Wolfgang Hermann-Kautter, ihr Waldorfabschlusszeugnis inklusive dem Realschulabschluss und der traditionellen Sonnenblume.

Mit souveränen Leistungen, insbesondere in den mündlichen Prüfungen und der Kompetenzprüfung, meisterten Franziska Junginger und Nikolaus Hammer die Aufgaben der Realschulprüfung. Die SchülerInnen hatten sich eigenständig in der LernWerkstatt auf die Abschlüsse vorbereitet.

Der Dank der Schüler und Eltern galt den OberstufenkollegInnen, insbesondere Andreas Brüning (Geisteswissenschaften), Christian Pauli (Naturwissenschaften) und Giovanni Bruno (Englisch), vor allem aber dem Betreuer der PrüfungsWerkstatt, Wolfgang Hermann-Kautter für ihre engagierte, qualitätvolle Unterstützung der Jugendlichen. Nikolaus Hammer überbrachte diesen Dank namens der SchülerInnen mittels kleiner Geschenken.

Statt einer Abschlussrede hatten die SchülerInnen der Klasse 11 und 12 den Abend mit der 45-minütigen Performance „Karottenkuchen trifft Goethe“ eröffnet. Das Ergebnis ihres künstlerischen Jahresprojektes begeisterte die zahlreichen Gäste aus nah und fern so sehr, dass sie sich durch ihren euphorischen Beifall eine Zugabe erklatschten. Cindy Rosenecker, Kira Schöppler, Charlotte Höhns, Zora Reier, Nick Hammer, Joscha Waßer und Jonas Hermann hatten unter der Begleitung ihres Kunstlehrers Thomas Zubrod übers Jahr zunächst individuelle Performance, die sie jeweils öffentlich aufführten, erarbeitet. In einem intensiven Prozess am Ende des Schuljahres formten sie daraus gemeinsam eine Gesamtkomposition aus Texten, Dialogen, Szenen, Tanz, Gesang und Bewegung voller Witz, Überraschungen, Kreativität, Poesie und inhaltlichem Tiefgang mit großer Freude und Esprit vorgetragen. Unter dem Mantel des Gesamtthemas „Freiheit“ wurden unter anderem die 10 Gebote mit dem kritischen Blick der Jugendlichen und ihren Wahrnehmungen der Realitäten unserer digitalen, globalisierten Welt und ihren Auswirkungen, beleuchtet.

Wolfgang Hermann-Kautter, einer der Schulgründer und langjähriger Geschäftsführer, spannte als Vertreter des Kollegiums den Bogen über die 15 Jahre der AbgängerInnen vom Kindergarten bis zum Schulabschluss. 

Nik Hammer war schon bei Hannelore Nawroth in den Waldorfkindergarten gegangen. Dabei charakterisierte und portraitierte er auf feinfühlige und empathische Weise die drei SchülerInnen in ihrem Wesen. 

Stefan Waßer zollte als Elternvertreter den AbgängerInnen für ihre Leistung seinen Respekt und bedankte sich mit einer berührenden Rede und einem Geschenkkorb bei Wolfgang Kautter. Sigrun Hermann vom Geschäftsführungsteam schenkte den AbgängerInnen als Erinnerung einen besonders gravierten Stift.

Die Verabschiedung der SchülerInnen endete mit dem gemeinsamen Singen aller Anwesenden im Kreis um den Rosenbogen des Reinhard Mey Klassikers „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“. Ein ganz besonderer Moment.

Wolfgang Kautter wurde zusammen mit Sabine Mayer, nachdem die beiden auch durch den Rosenbogen gegangen waren, selber verabschiedet. Hannelore Nawroth, Holger Schilling, Susanne Hammer, und Markus Stettner-Ruff spannten in ihrem Dank in vier Hauptperioden eingeteilt, einen großen Bogen der Erinnerung und Würdigung, der beiden Urgesteine des Vereins. Sie hatten dem Kindergarten, der Schule und schließlich der Kinderkrippe über ein Jahrzehnt, von den Anfängen des Vereins, in verantwortlicher Position gedient. Wolfgang Hermann-Kautter zunächst als Elternvater, Vorstand und dann als Geschäftsführer und Musiker und zuletzt als Pädagoge, insbesondere in der Praktikumsbetreuung der Oberstufe, und Musiker. Sabine Mayer leitete von Anfang an das Vereinssekretariat und war zum Schluss ein wichtiger Teil des Geschäftsführungsteams. Sie ist schon im Frühling in die Gemeindeverwaltung Satteldorf übergewechselt. Wolfgang Hermann-Kautter wird weiterhin das Geigenprojekt der Unterstufe und das Orchester an der Crailsheimer Waldorfschule betreuen. Seine pädagogische Arbeit setzt er in der Hauptsache aber an der Schule für Freie Entfaltung, Schloss Tempelhof fort. Drei Mitglieder des Tempelhofs freuten sich als Ehrengäste auf den neuen Kollegen.

Als Geschenk überreichte Markus Stettner-Ruff den beiden eine gemeinsame Reise nach Berlin zum großen Geburtstagsfest der weltweiten Waldorfbewegung Waldorf 100 im Tempodrom.

Auf Wunsch der Schulgemeinschaft verabschiedete sich Wolfgang Hermann-Kautter musikalisch mit seiner Bratsche. Zusammen mit Musiklehrer Sebastian Grohs verzauberte er seine Zuhörerschaft mit einem melancholischen Rocksong.

Die Abschlussfeier wurde zu großen Teilen eigenständig von den SchülerInnen der 11. und 12. Klasse vorbereitet und gestaltet. Nach dem reichhaltigen Buffet wurden in vielen Gesprächen alte Anekdoten und Geschichten ausgetauscht und später natürlich auch lange getanzt.

Text: Markus Stettner-Ruff     Fotos: Andrea Strempfer

Weitere Fotos gibt es in der Fotogalerie der Schule zu sehen.


 

Süße Schlüssel für die Kinder

Über die Eröffnung unseres neuen Kindergartengebäudes erschien ein Artikel von Ute Schäfer in der Print-Ausgabe des Hohenloher Tagblatts.


 

Musikerehrung Stadt Crailsheim

La Banda ViWaldi, das Orchester der Freien Waldorfschule Crailsheim wurde in diesem Jahr für die Musikerehrung der Stadt Crailsheim nominiert und im Rahmen einer großen Feier am 22. November 2018 im Rathaussaal geehrt. Mit ihrem legendären Walzer von Dimitri Schostakowitsch, hatte La Banda ViWaldi zusammen mit den „Geigenkindern“ der Unterstufe die Ehre, die Veranstaltung zu eröffnen. 

Nachfolgend dokumentieren wir unseren Antrag.

 

Antrag Musikerehrung Stadt Crailsheim

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Frank,

Wir beantragen, La Banda ViWaldi, das Orchester der Freien Waldorfschule Crailsheim, für „besondere musikalische Aktivitäten“ im Rahmen der diesjährigen Crailsheimer Musikerehrung zu ehren.

Foto von La Banda ViWaldi

Unsere Begründung

La Banda ViWaldi  steht seit fast 10 Jahren für das freie, freudige, musikalische „Zusammen-Spiel“ eines Kinder- und Jugendorchesters, welches das Musikleben Crailsheims und der Hohenloher Region, aber auch unserer französischen Partnerstadt Pamiers in hohem Maße pflegt und bereichert. Das Projekt La Banda ViWaldi  hat einen großen Vorbildcharakter für viele Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsene, insbesondere PädagogInnen und MusikerInnen, unserer Stadt und Region.

Die Basis von La Banda ViWaldi 

Die Freie Waldorfschule Crailsheim hat eine musikalische Ausrichtung. In der 2. Klasse lernen die Kinder, seit Bestehen der Schule, in einem ganzjährigen Projekt, spielerisch die Geige kennen.

Das Orchester unserer Schule mit dem treffenden Namen La Banda ViWaldi übte bisher klassenübergreifend jeden Freitagnachmittag, in Form einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft, an dem bewusst sonst keine anderen Unterrichte stattfanden, um jedem/r SchülerIn die Teilnahme zu ermöglichen. Das Projekt ist offen für Kinder und Jugendliche die nicht die Freie Waldorfschule Crailsheim besuchen, was über all die Jahre von Kindern und Jugendlichen genutzt wurde.

Interne, vor allem aber öffentliche Konzerte, Orchesterfreizeiten und –reisen sind der verdiente Lohn für das freudige Engagement und zeugen von der hohen Qualität und dem inzwischen weit über die Tore der Schule und Crailsheims hinausgehenden Ruf des jungen Orchesters.

La Banda ViWaldi existiert seit 2009. Es wurde damals als Weiterführung und Konsequenz des seit der Schulgründung im Jahr 2006 schon erwähnten, fest verankerten Geigenprojekts, an dem alle Schüler teilnehmen, gegründet. Von Anfang an war es als offenes AG-Angebot für alle SchülerInnen der Stadt Crailsheim und der Region, zum Beispiel kommen auch Mitglieder aus Schwäbisch Hall, konzipiert. In ihm spielen 12 - 18 Streicher, in Einzelfällen von einer Cajon oder einem Akkordeon assistiert.

Konzerte

Es präsentiert sich mindestens einmal im Jahr in Crailsheim mit einem eigenen Programm, was an sich schon für ein Schulorchester, einer Schule mit nur 130 SchülerInnen, eine Leistung darstellt. Dabei wirken meistens auch die Kinder des jeweiligen Geigenprojektes mit oder andere SchülerInnen, die in irgendeiner Form im Moment musikalisch aktiv sind.

So zum Beispiel OberstufenschülerInnen, die bei Dirk Feuchter im Rahmen des regulären Musikunterrichtes getrommelt haben. Beim nächsten Konzert, welches am 07. November stattfindet, wirken als Gäste „More or L.L.E.S.S.“, eine Frauengesangsgruppe bestehend aus vier OberstufenschülerInnen und einer Mutter unserer Schule, mit.

Die Konzerte kosten bewusst keinen Eintritt, damit niemand aus finanziellen Gründen ausgeschlossen ist – insbesondere nicht Kinder und Jugendliche.

Sie finden öffentlich in möglichst zentral gelegenen Sälen der Stadt statt, um auch hier die Besuchsschwelle so nieder wie möglich zu setzen. Seit mehreren Jahren in der Liebfrauenkapelle neben dem Rathaus.

Partnerstadtspflege mit Pamiers

Das Orchester pflegt regelmäßigen Kontakt zur Crailsheimer Partnerstadt Pamiers, indem es in den Jahren 2016 und 2018 dort erfolgreich gastierte. Bei diesen Orchesterreisen wurden von den jungen Menschen und den sie begleitenden Erwachsenen, die deutsch-französische Freundschaft auf eine wunderbare Weise gepflegt. Die Orchestermitglieder waren immer privat untergebracht und so kam es zu intensiven menschlichen Kontakten und Freundschaften. Die Einladung für 2020 liegt bereits auf dem Tisch.

Aus Anlass der letzten Reise in den Pfingstferien 2018 hieß es am16. Mai in der Liebfrauenkapelle: Vorfreude - Konzert von La Banda ViWaldi vor seiner Orchesterreise zur Crailsheimer Partnerstadt Pamiers. Das Schulorchester der Freien Waldorfschule Crailsheim begeisterte mit einer beschwingten  Mischung aus alten und neuen Stücken.

Die Erwachsenen

Ein solches Kinder- und Jugendorchester steht und fällt natürlich mit den Erwachsenen, die es initiieren, leiten und tragen. Da ist natürlich zunächst Wolfgang Hermann-Kautter, der die Freie Waldorfschule Crailsheim mit gegründet hat und bis 2015 als Geschäftsführer und Musiklehrer und jetzt als Oberstufen- und Musiklehrer tätig ist. In dieser Zeit hat er das Geigen- und Orchesterprojekt kontinuierlich aufgebaut und entwickelt. An seiner Seite steht bis heute seine Frau Magdalene Kautter, die über all die Jahre ungemein viel ehrenamtliches Engagement in das gemeinsame Orchesterprojekt einbrachte. Jörg Baier, ein weiteres musikalisches Urgesteins Crailsheims, bringt sich seit Anbeginn ebenfalls ehrenamtlich mit Freude und Leidenschaft ein.

Diese drei Crailsheimer MusikerInnen bereichern seit über 25 Jahren in hohem Maße das Musikleben Crailsheims und der Hohenloher Region - insbesondere im Rahmen des Hohenloher Streichquartetts, zu dem aktuell als vierter Musiker Dietrich Schütz gehört.

Essen

Eine scheinbare „Nebensache“ wollen wir zum Schluss noch erwähnen. All die Jahre haben zwei Mütter von SchülerInnen des Orchesters freitags für die Orchestermitglieder ehrenamtlich gekocht, weil dadurch, dass wegen des Orchesters keinerlei Nachmittagsschule stattfand, die Schulküche kalt blieb. Die beiden Mütter haben dieses ehrenamtliche Kochen auch weiterhin gemacht, nachdem ihre Kinder nicht mehr Mitglieder des Orchesters waren. An diesem Beispiel wird die Wertschätzung, die die Eltern diesem Projekt entgegenbringen, deutlich.

Über eine Berücksichtigung unseres Vorschlages freuen wir uns und stehen Ihnen zu Rückfragen gerne zur Verfügung.

Zur Unterstützung unseres Antrages lassen wir Ihnen noch Zeitungsartikel zukommen und hängen Ihnen Infobroschüren und Plakate an.

Mit freundlichen Grüßen
Im Namen des Kollegiums, der Leitungskonferenz und des Vorstandes

Markus Stettner-Ruff
(Geschäftsführer)


 

Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit

Freie Waldorfschule verabschiedet die ersten Schulabgänger

Mit Ronja Sielaff, Til Gary und Christoph Hußenöder verlassen nach 12 Jahren zum ersten Mal SchülerInnen die Schule, die die ganze Waldorfschulzeit an der Freien Waldorfschule Crailsheim durchlaufen haben. Zwei von ihnen besuchten sogar schon den Waldorfkindergarten bei Hannelore Nawroth. Ein schönes, wichtiges und symbolträchtiges Ereignis, das am Abend des letzten Schultages im Hof der Schule von der Schulgemeinschaft gebührend gefeiert wurde. 

Zusammen mit Felix Preuninger, einem 11 Klässler, der ebenfalls die Schule verlässt um eine Lehre zu machen, gingen sie durch den Rosenbogen hinaus in die Welt, durch den sie vor 12 Jahren als Erstklässler, am ersten Schultag, hineingeschritten waren. Zuvor erhielten Sie von ihren Klassenbetreuern Sarah Schenke und Wolfgang Hermann-Kautter ihr Waldorfabschlusszeugnis inklusive dem Realschulabschluss und die traditionelle Sonnenblume.

Mit souveränen Leistungen, insbesondere in den mündlichen Prüfungen und der Kompetenzprüfung, meisterten die drei Abgänger als Pioniere die Aufgaben der Realschulprüfung. Die Prüfungs-LehrerInnen von der Realschule am Karlsberg, die mit den KollegInnen von der Freien Waldorfschule in vertrauensvoller Zusammenarbeit die Prüfungen abnahmen, waren voll des Lobes und der Anerkennung über die Leistungen der drei SchülerInnen. Es war ein ehrliches Lob, denn Ronja, Till und Christoph traten selbstbewusst, frei und engagiert auf. Die SchülerInnen hatten sich eigenständig in der PrüfungsWerkstatt auf die Realschulprüfung vorbereitet.

Der Dank der Schüler und Eltern galt den OberstufenkollegInnen, insbesondere Katharina Dittrich (Geisteswissenschaften), Christian Pauli (Naturwissenschaften), Giovanni Bruno (Englisch), Tatjana Blumenstock (Russisch) sowie den BetreuerInnen der PrüfungsWerkstatt Sarah Schenke und Wolfgang Hermann-Kautter für ihre engagierte, qualitätvolle Unterstützung der Jugendlichen. Ronja Sielaff überbrachte diesen Dank namens der SchülerInnen in einer beeindruckenden Rede. „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit; das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.“ Um dieses Zitat von George Bernard Shaw spann sie ihre berührenden Gedanken zu ihren Schulerfahrungen und den freiheitlichen Formen, insbesondere in der Oberstufe, die ihre individuelle Persönlichkeitsentwicklung förderten.  „Freiheit“ war das selbstgewählte Thema des Schuljahres, mit dem sie sich in vielfältiger, insbesondere künstlerischer Arbeit, auseinandergesetzt hatten.

Gästeschar

Wolfgang Hermann-Kautter, einer der Schulgründer und langjähriger Geschäftsführer, spannte als erster Redner den Bogen über die 15 Jahre „der Pioniere“ vom Kindergarten zum Schulabschluss. Die anderen LehrerInnen folgten mit launigen, kurzweiligen, aber jede auf ihre Art, tiefgründigen Reden. Zum Schluss überreichten zwei Elternvertreterinnen den Abgängern ein kleines Abschiedsgeschenk.

Die mehr als gelungene Premiere wurde ganz eigenständig von den SchülerInnen der 11. und 12. Klasse vorbereitet und gestaltet. Nach dem reichhaltigen Buffet wurden in vielen Gesprächen alte Anekdoten und Geschichten ausgetauscht und später natürlich auch getanzt.


 

LEONHARD WEISS schenkt der Freien Waldorfschule zwei Theodolite

(Pressemitteilung 19. Dezember 2017)

An den Freien Waldorfschulen steht auf dem Lehrplan der Oberstufe das Feldmesspraktikum. Die OberstufenschülerInnen der Crailsheimer Waldorfschule fahren immer kurz vor den Sommerferien für zwei Wochen in die Berglandschaft des Schweizer Engadin oberhalb der Baumgrenze und vermessen dort für den Archäologischen Dienst des Kanton Graubünden Schafpferche, die einige hundert Jahre alt sind. Sie übernehmen dabei ehrenamtlich eine Arbeit, für die der Kanton keine Finanzmittel zur 
Verfügung stellt.

In den jeweiligen Vermessungsgebieten werden mit Fluchtstäben einige feste Punkte markiert. Mit Winkelmessgeräten (Theodolite) messen die Schüler über mehrere Tage hochgenau die Winkelbeträge zwischen den verschiedenen, in Sichtweite stehenden Vermessungspunkten sowie Höhendifferenzen in der Landschaft. Des Weiteren werden die Abstände zwischen einigen Vermessungspunkten mit Längenmesslatten genauestens bestimmt. So kann, entsprechend der Arbeit eines Geodäten, nach und nach ein genaues Punktenetz des zu kartierenden Gebietes erstellt werden.
Mit Hilfe verschiedener Feinvermessungmethoden wird, wie bei der Landesvermessung, vom Festpunktenetz ausgehend, die Landschaft im Detail kartiert. Aus den so entstehenden Teilkarten erstellen die SchülerInnen eine kartographisch genaue Karte. Mit dem Feldmessen können so verschiedene Bereiche der Berufswelt vorgestellt werden. Pädagogisch bedeutsam ist dabei, dass die Klasse in gemeinschaftlicher Arbeit über mehrere Tage konzentriert und so exakt wie möglich an der Verwirklichung eines vorgegebenen Zieles arbeitet. Und das für einen sinnvollen Zweck in einer außergewöhnlich schönen Landschaft.


Bisher mussten die SchülerInnen zusammen mit ihren beiden Lehrern Christian Pauli und Jörg Thimm-Hoch die Präzisionsmessgeräte von einer anderen Schule ausleihen.
Jetzt können die SchülerInnen mit Crailsheimer Theodoliten messen, denn am Dienstag, den 19.12.2017, übergaben Karl-Heinz Hanselmann, Leiter der Vermessungsabteilung der Firma LEONHARD WEISS  Satteldorf und Michael Scheufele, Vermessungsingenieur bei LEONHARD WEISS, Christian Pauli, Jörg Thimm-Hoch und den 11. KlässlerInnen, Emelie Scheller und Josephine Meixner der Freien Waldorfschule zwei funktionstüchtige Messgeräte. 

Wie so oft spielte der Zufall dabei eine Rolle. Karl-Heinz Hanselmann teilt sein Büro mit Michael Scheufele, Elternvater und Vorstand der Freien Waldorfschule. Dieser berichtete ihm eines Tages von dem Wunsch der Oberstufe eigene Theodolite für das Feldmessen zu haben. Doch der kleinen, aufbauenden Schule fehlt dafür das Geld. 

Als nun im Sommer Martin Eberlein, der Zuständige für die Reparatur und Wartung der Vermessungsgeräte bei LEONHARD WEISS, seine Werkstatt umziehen musste und dabei alte Geräte aussortierte, erinnerte sich Karl-Heinz Hanselmann an die Anfrage. 

So konnte er den glücklichen SchülerInnen und Lehrern der Freien Waldorfschule zwei noch voll funktionstüchtige analoge Theodolite übergeben, mit denen schon in den 1960iger Jahren Straßen in Hohenlohe vermessen wurden. Im Gehäuse eines der Geräte fand man einen Reparaturzettel von 1978.
SchülerInnen und Lehrer hatten bei der Übergabe eine kleine Ausstellung des letzten Feldmesspraktikums im Engadin mit Fotos und Zeichnungen aufgebaut, die Karl Heinz Hanselmann beeindruckten und das Gefühl gaben, dass die Geräte einer wunderbaren
Nutzung zugeführt werden.

Die beiden Lehrer und der pädagogische Geschäftsführer Markus Stettner-Ruff bedankten sich bei Karl-Heinz Hanselmann und Michael Scheufele für das besondere Weihnachtsgeschenk des Satteldorfer Familienunternehmens LEONHARD WEISS. 

Im Juli 2018 wird die nächste Schülergruppe ins Engadin reisen. Im Gepäck zwei eigene Theodoliten aus Crailsheim, mit denen ihre Elterngeneration Hohenloher Straßen vermessen hat und sie die nächsten uralten Schafpferche in den Hochalpen vermessen. Darauf freuen sich SchülerInnen und Lehrer gleichermaßen.

Foto:
Von rechts: Markus Stettner-Ruff, Christian Pauli, Jörg Thimm-Hoch, Karl-Heinz Hanselmann, Michael Scheufele, Emelie Scheller, Josephine Meixner


 

Die Landtagsabgeordnete Jutta Niemann besucht aus Anlass des Tages der Freien Schulen die Freie Waldorfschule Crailsheim

Am 30. November besuchte die Landtagsabgeordnete der Grünen, Jutta Niemann, aus Anlass des Tages der Freien Schulen, die Freie Waldorfschule Crailsheim. Sie war Gast der Klassen 11 und 12 in der sogenannten PrüfungsWerkstatt.

Nach einer kleinen Vorstellungsrunde stellten die SchülerInnen, die in Crailsheim entwickelte Form des selbstimpulsierten Lernens, mittels dem sich die SchülerInnen überwiegend eigenständig und selbstverantwortlich auf die Mittlere Reife Prüfung vorbereiten. In den LernWerkstätten, üben die SchülerInnen dieses eigenimpulsierte Lernen ab der 1. Klasse. Das neue Element im Schulkonzept der Crailsheimer Waldorfschule, ergänzt das Waldorfkonzept des Epochenunterrichts in den Hauptfächern sowie der Fachunterrichte und der vielfältigen künstlerisch-handwerklichen Unterrichtsangebote.

Beeindruckt war Jutta Niemann besonders von den täglichen kurzen Schülerimpulsreferaten in der PrüfungsWerkstatt, die die inhaltlichen Impulse der Lehrerinnen ergänzen und bereichern. Im gegenseitigen unterrichten der SchülerInnen untereinander sieht das Crailsheimer Kollegium eines der größten, bisher noch zu wenig genutzten Potentiale, einer erweiterten Lernkultur.

Auf Nachfrage von Jutta Niemann bestätigten die SchülerInnen aus ihrer aktuellen Erfahrung diese Erkenntnis.

Verantwortung für die eigene Lernleistung übernehmen

Am nächsten Tag fand die erste staatliche Prüfung der SchülerInnen und der Schule überhaupt, zur Erlangung der Mittleren Reife, die EuroKom Prüfung in Englisch, statt. Ob Sie nicht aufgeregt seien, fragte Jutta Niemann die SchülerInnen. Nein, denn durch diese eigenständige Form des Lernens könnten sie ihre Fähigkeiten gut einschätzen und wüssten was sie können und was nicht, sagten sie unisono. Denn sie hätten diese Fähigkeiten ja selbstverantwortlich überprüft. So seien sie nicht von den LehrerInnen abhängig, sondern von ihrem eigenen Lernwillen und könnten somit aber auch nicht die Verantwortung für ihre Lernleistungen auf ihre LehrerInnen abschieben.

Am Anfang des Gesprächsteils, für den sich die SchülerInnen das Thema „Freiheit“ ausgewählt hatten, welches das übergeordnete Thema ihres gemeinsamen Kunstprojektes in Form einer Performance sowie ihrer individuellen Jahresarbeiten bildet. Dieses Thema hatten sie am Anfang des Jahres in einem einwöchigen, intensiven Workshop, zusammen mit SchülerInnen der Schule zur Freien Entfaltung der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof, gefunden. Zunächst stellten die SchülerInnen die Themen ihrer individuellen Jahresarbeiten vor. Jutta Niemann war äußerst angetan von den teilweise hoch politischen Themen mit brennenden Zukunftsfragen und fragte interessiert nach.

Individuelle Freiheit und digitale Medien

Am Ende der äußerst spannenden Begegnung stand ein freies Gespräch zu dem sich die SchülerInnen verschieden Fragen aus aktuellen Themenfeldern überlegt hatten. Insbesondere die Einschränkung der individuellen Freiheit des Einzelnen, beispielhaft aufgezeigt, an der immer weiter vorangetriebenen Abschaffung des Bargeldes und der damit verbundenen immer größeren Abhängigkeit der Menschen von den digitalen Medien, stand im Mittelpunkt des Gesprächs. Die Angst der SchülerInnen vor dem Missbrauch dieser Medien zur Überwachung und Kontrolle durch den Staat, aber auch die Manipulierung der Menschen durch Konzerne und deren Wirtschaftsinteressen oder bestimmter politischer oder religiöser Gruppen, wurde von diesen deutlich formuliert. Dies besonders, wenn radikale oder antidemokratische Kräfte an die Macht eines Gemeinwesens kommen. Verbunden wurde diese Sorge mit der Frage, was die Politik und sie als Politikerin dagegen tue.

Jutta Niemann stellte am Beispiel der Fahrkartenautomaten im öffentlichen Verkehrswesen den Spagat, den die Politik und damit auch sie, hier zukünftig zu leisten hat, dar. Einerseits verbillige und vereinfache die digitale Buchung der Fahrkarten diesen Prozess und vor allem die jungen Menschen wollten dies und wollten und könnten ohne diese digitalen Techniken nicht mehr leben. Andererseits werde dem Menschen ein Stück individuelle Freiheit genommen, wenn er gezwungen ist sich in dieses digitale System, mit alle seinen Gefahren einzuklinken, wenn er am normalen öffentlichen Leben noch teilhaben will.

Offen und interessiert sich begegnen

Jutta Niemann bedankte sich am Ende des Besuches bei den SchülerInnen und Markus Stettner-Ruff, dem Geschäftsführer und Oberstufenlehrer der Schule, der den Besuch organisiert hatte, für die spannenden Einblicke und das offene, niveauvolle Gespräch. Die SchülerInnen wiederum drückten ihren Respekt und ihre Wertschätzung Jutta Niemanns offener, interessierter Haltung ihnen und ihrer Anliegen gegenüber aus.

Markus Stettner-Ruff

 

Der Weg durch den Rosenbogen

Einschulung 2017

Es war eine harmonische, schöne Feier.
Strahlende Kinder- und Erwachsenenaugen.
Manchmal wehte ein kleiner Hauch Wehmut
durch den Raum, weil nun doch endgültig etwas zu Ende ging. 
Aber die Freude auf und über das Neue, Zukünftige war groß.

Alle gingen sie freudig durch den herrlich geschmückten Rosenbogen um von ihrer lieben Lehrerin, Sibylle Schwalb herzlich begrüßt und in die Schulgemeinschaft aufgenommen zu werden - unsere Erstklässler: Lina Herchenröder, Leyla Kekec, Gernot Rauch, Madeleine Reineker, Raphael Scheller, Olga Simonova, Paula-Marie Uhrebein, Samu Veit.

Hinter Sibylle Schwalb standen die SchülerInnen der 2. Klasse, die mit den Erstklässlern eine Gemeinschaft bilden sowie die Paten der 7. Klasse.

Die Erstklässler lauschten dem ersten Teil des Märchens, welches ihnen ihre Lehrerin erzählte und gingen dann gemeinsam mit ihren PateInnen und ihrer Lehrerin zur Schule, um in ihrem Klassenzimmer die erste Schulstunde zu haben und das Märchen zu Ende zu hören. Mit dabei war auch Sevda Garayeva, die in der Klasse als Schulbegleiterin mitwirken wird.

Der Zauber dieser kleinen, feinen Einschulungsfeier im Saal der Sprachheilschule konnte sich durch die gute Vorbereitung und Zusammenarbeit der Verantwortlichen ausbreiten.

Unser Schulorchester ließ am Anfang und Ende ihre beidenSchul“hymnen“ meisterlich erklingen. Isabelle Eklund, die Klassenlehrerin der 7. Klasse, die Patenklasse der Erstklässler, führte warm und klar durch das Programm.

Die Leiterin der Sprachheilschule „lies sich die Feier nicht entgehen, denn unsere Einschulungsfeiern seien besonders“, wie sie mir mitteilte, als ich mich für die Überlassung des Raumes bedankte. 

Danke allen, die sich für das Gelingen engagiert haben. Danke Wolfram Müller-Tacke für das Schmücken des Rosenbogens, Familie Volz für den Blumenschmuck und Nicole Gabrysch für Organisation und Fotografieren.

 

Richtig viele Leute… und in der Mehrzahl keine „Waldis“

Mensch und Maschine hieß die Veranstaltung am 22. März 2017 mit Roman Huber, zu der Markus Stettner-Ruff namens des Veranstaltungskreises viele, viele interessierte Menschen begrüßen konnte. Die Fremdsprachen-Werkstatt war gerammelt voll.

Und das Besondere, es waren in der Mehrzahl Menschen von „Außen“, manche waren zum ersten Mal an der Freien Waldorfschule Crailsheim. Und der Besuch hat sich gelohnt: Ein spannender Abend mit einem tollen Referenten und einer engagierten Aussprache. Der ganze, im Hohenloher Tagblatt erschienene Bericht findet sich auf unserer Presseseite.

 

Bericht für das Hohenloher Tagblatt, KW9/2017:

Interessiert Ihr Euch für Politik!

MdL Jutta Niemann (Die GRÜNEN) besuchte die  Freie Waldorfschule Crailsheim

In den letzten Tagen stattete Jutta Niemann, seit dieser Legislaturperiode Landtagsabgeordnete der Grünen für den Landkreis Schwäbisch Hall, der Freien Waldorfschule Crailsheim einen Besuch ab.

Foto: FWS Crailsheim; abgebildet: Bernd Rupp (Vorstand); Holger Schilling (Technische Geschäftsführung); Jutta Niemann (MdL); Christian Pauli (Oberstufenlehrer); Markus Stettner-Ruff (Pädagogischer Geschäftsführer); Wolfgang Hermann-Kautter (Außerschulisches Lernen OS, Musik, ehemaliger Geschäftsführer)

Die Verantwortlichen des Vereins Waldorfpädagogik Crailsheim zeigten ihr in einem kleinen Rundgang das Areal, in dem sich Kinderkrippe, Kindergarten und Schule befinden, und die jeweiligen MitarbeiterInnen führten sie praktisch vor Ort in die pädagogischen Konzepte ein. Jutta Niemann hatte für ihren Besuch einen besonderen Tag erwischt, denn es wurde am letzten Schultag vor den Winterferien Fasching gefeiert. So dass sie z.B. mit  Pippi Langstrumpf, einem Bettler und einem Zirkusdirektor in der Runde saß. Neben dem besonderen Oberstufenkonzept mit den LernWerkstätten, das am Beispiel eines vor kurzem stattgefundenen Politikprojektes, und der daraus entstandenen Wand“zeitungen“ im Flur der Oberstufe, veranschaulicht wurde, standen vor allem die Entwicklungen in der Unterstufe, der Klassen 1 - 3 im Mittelpunkt. Sarah Schenke und Björn Simon nahmen Jutta Niemann auf anschauliche Weise in die Prozesse des neuen Unterstufenkonzeptes, welches im Moment, Schritt für Schritt aus der täglichen Praxis heraus entwickelt und gestaltet wird, mit. So entstanden spannende, aufschlussreiche Gespräche.

Foto: FWS Crailsheim; von li. nach re.: Jutta Niemann (MdL); Christian Pauli (Oberstufenlehrer); Markus Stettner-Ruff (Pädagogischer Geschäftsführer)

Auf besonderen Wunsch von Jutta Niemann, begann der Besuch mit einem Gespräch mit OberstufenschülerInnen der Klassen 9 – 11, die „freiwillig“ länger geblieben waren, um sich mit der Politikerin auszutauschen. Jutta Niemann gelang es durch ihre offene, feinfühlige Art auf die jungen Menschen zu zugehen, dass diese sich öffneten und ehrlich über ihre, teils auch ganz persönlichen Gedanken, Gefühle und Sichtweisen zu politischen Fragen und ihrem eigenen Engagement zu äußern. Dabei ging es z.B. auch um die Frage ob es sinnvoll ist schon mit 16 Jahren wählen zu können. Sicher konnten viele Fragen nur angerissen werden, aber immerhin es war ein Anfang und die Jugendlichen fühlten sich ernst genommen.

 Bei einem Imbiss tauschen sich die VertreterInnen der Leitungsgremien von Vorstand und Leitungskonferenz dann über bildungspolitische Themen mit ihr aus. 

Lokalpolitisch stand für Vorstand Bernd Rupp die Verhandlungen mit der Stadt Crailsheim in Sachen Erbpachtvertrag zur Übernahme der Gebäude, um endlich aus dem Mietverhältnis, welches für eine aufbauende Schule in Freier Trägerschaft immer die Unsicherheit mit sich bringt, wie lange man in den Räumen bleiben kann und welche Investitionen sich überhaupt lohnen, im Mittelpunkt. Jutta Niemann die auch Kreisrätin und Stadträtin in Schw. Hall ist, bestärkte den Verein in einen offenen Dialog mit dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung einzutreten und um einen Anerkennung der seit elf Jahren geleisteten Bildungsarbeit in Form eines niedrigen Erbpachtzinses, zu ringen. In Schw. Hall wurde er vom Stadtrat inzwischen auf Null Euro gesenkt, weil durch alle Fraktionen hindurch der Mehrwert und die Attraktivität für das Bildungsangebot der Stadt, der durch die Freie Waldorfschule mit Kindergarten und Kinderkrippe entsteht, anerkannt wird. 

Landespolitisch stand die sogenannte Novellierung des Privatschulgesetztes und die ausreichende Finanzierung der Schulen in Freier Trägerschaft als wichtigstes Thema im Zentrum der Beratungen.

Denn am Do. 09. März findet unter dem Motto: KOPF HOCH! auf dem Schlossplatz in Stuttgart eine Kundgebung der Schulen in Freier Trägerschaft in Baden Württemberg statt, zu der zehntausende von BesucherInnen erwartet werden. Ziel ist es, dass, das lange versprochene vorläufige Verhandlungsergebnis, einer wenigstens 80%igen Basisfinanzierung der öffentlichen Schulen in Freier Trägerschaft, endlich verlässlich umgesetzt und gesetzlich verankert wird. Und es für die restlichen 20% weitere Unterstützungen gibt, damit das Grundsatzurteil, welches die Landesregierung auferlegt bis zum Sommer 2017, die Schulen in Freier Trägerschaft finanziell so auszustatten, dass sie die restlichen 20% der Finanzierung nicht gezwungen sind über Elternbeiträge und Einkommensverzicht der Pädagoginnen zu finanzieren. Das Gericht sieht darin eine „Sonderung“, die verhindert, dass alle Kinder die eine Schule in Freier Trägerschaft besuchen wollen, dies auch können. Diese müsse aufgehoben werden.

Jutta Niemann nahm aus dem Gespräch Anregungen der Crailsheimer und auch Haller Waldorfschule mit. Fabian Stoermer der Geschäftsführer der Schwäbisch Haller Waldorfschule und sein Kollege, Markus Stettner-Ruff aus Crailsheim stellten ihr die aktuellen Auswirkungen der jetzigen, unguten Situation anschaulich dar. Die Hoffnung, dass in den abschließenden Verhandlungen, die im Moment in Stuttgart laufen, zufriedenstellende Ergebnisse gefunden werden sind auf beiden Seiten groß. 

 

Link zu dem daraus entstandenen, am 04. März 2017 Online im Hohenloher Tagblatt erschienenen Artikel "Mit Pippi Langstrumpf in einer Runde"

 

Bericht für Stadtblatt Crailsheim:

SUCHEN UND FINDEN  - 10 Jahre Freie Waldorfschule Crailsheim

Öffentliche Geburtstagsfeier mit viel Musik

Wer hätte das gedacht: Schon ist ein ganzes Jahrzehnt vorüber und die Freie Waldorsfschule Crailsheim feierte an Johanni ihren 10. Geburtstag. 

Dieser erste runde Geburtstag der Schule zeugt vom Gestaltungswillen des Schulvereins und dem ehrenamtlichen Engagement der Eltern. Der gesamte Umbau der alten Gebäude zu Kindergarten und Schule wurde Zug um Zug, nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten, fast ausschließlich ehrenamtlich von Eltern und PädagogInnen geleistet. Eine beeindruckende gemeinwohlorientierten BürgerInnenInitiative, die nach so langen Jahren den Beweis ihrer Ernsthaftigkeit erbracht hat. Jedenfalls ist heute unumstritten, dass der Stadtteil ohne die Freie Waldorfschule mit ihrer Kinderkrippe und ihrem Kindergarten kaum noch denkbar wäre. Die öffentliche Schule in freier Trägerschaft  ist zu einem wesentlichen soziokulturellen Faktor geworden, eine Initiative auf die Crailsheim stolz sein kann und die Crailsheim als Bildungszentrum reicher und attraktiver macht. Über eine aktive Begleitung und Förderung dieser positiven Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf den  Ausbau der Oberstufe und der damit verbundenen räumlichen Notwendigkeiten sowie dem bevorstehenden Neubau eines Kindergartengebäudes durch die Kommune,  welches große vor dem gemeinnützigen Verein stehende Aufgaben sind, würden sich seine Mitglieder freuen.

 

 

 

 

 

Den Blick für einen Moment weiten

Für einen Moment  inne zu halten, den Blick zu weiten und diesen besonderen Weg und ersten großen Geburtstag, trotz all der vielen Aufgaben die noch vor der Schulgemeinschaft liegen, mit einem offenen Fest  in fröhlicher Atmosphäre zusammen mit Freunden, Nachbarn und allen Interessierten würdig zu begehen, war den Verantwortlichen wichtig. Und das ist vorzüglich gelungen.

Es war ein schönes, dem Anlass und der Situation angemessenes Fest, bei dem die Musik im Mittelpunkt stand. Eine eigentlich wunderbare Fügung für eine Schulinitiative, die vor zehn Jahren mit dem Wunsch gestartet war, als Schwerpunkt die musische Bildung zu kultivieren.

Standesgemäß eröffnete das Orchester der Schule in fulminanter Weise das Fest. Jedem ging das Herz auf, weil dieses Orchester wie kaum ein anderes Projekt, die Sinnhaftigkeit des zehnjährigen Waldorfschulprojektes in freier Trägerschaft  widerspiegelt.

Mit warmen, berührenden Worten begrüßte danach Vorstandsmitglied und Frau der ersten Stunde, Susanne Hammer die Festgemeinschaft und ließ, immer wieder auch selber tief berührt von dieser Geschichte, den Weg, den die Gemeinschaft aus SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen in den letzten zehn Jahren gemeinsam gegangen ist, mittels kleinen Episoden und Berichten über Weggabelungen, lebendig werden. Natürlich, wie könnte es bei der „Seele“ der Schulgemeinschaft anders sein, verbunden mit tiefem Dank an die jeweiligen Menschen, die diesen Weg ermöglicht haben.

Danken und Wünschen

Ein wunderbares Grußwort von Fabian Stoermer, dem Geschäftsführer der Partnerschule in Schwäbisch Hall und ein kleines Podiumsgespräch mit Alina Häusslein (SchülerInnen), Brigitte Kubawara (Kollegium), Susanne Hammer (VS/LK), Wilhelm Volz (Elternrat/LK), zum Festmotto „Suchen und Finden“, bildeten den inhaltlichen Teil der Feier. Es gelangen Fabian Stoermer und der Podiumsrunde auf eine feine, authentische und tiefgründig-erfrischende Weise sich mit Rudolf Steiners Aussage „Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes.“  in Verbindung mit dem Projekt Freie Waldorfschule Crailsheim und seiner aufregenden Geschichte und Zukunft zu beschäftigen.

Dem der Schule Danken und Wünschen  war der Schlussteil des Gesprächs gewidmet. Dieser öffnete sich dann in die Zuhörerschaft hinein, die mit berührenden Beiträgen, die oft die tiefgreifende, biografische Bedeutung der Schule für sich und ihre Kinder/Enkel mit ihrem Dank und ihren guten Wünschen ausdrückten. Es gab danach auch die Möglichkeit seine Wünsche und Danksagungen auf kleine Kärtchen zu schreiben, welche auf vorbereitete Wäscheleinen im Foyer der Schule aufgehängt wurden. 

Die Seelen der ZuhörerInnen zum Klingen bringen

Ein besonderer Moment der Feier war für alle das Konzert des Russischen Schulchores im Eurythmiesaal.  Mit seinen Liedern konnten die Sängerinnen, darunter viele MitarbeiterInnen des Vereins, die Vielfalt der russischen Seelen in ihrer vollen Tiefe, Höhe und Weite  zum Klingen bringen. Gleichzeitig konnte der Chor durch seine fast kindliche Freude an der russischen Heimat und seiner Lieder auch die Seelen seiner ZuhörerInnen zum Klingen bringen. SängerInnen wie ZuhörerInnen waren tief bereichert und erfüllt und der Chor bekam langanhaltenden Applaus.

Ein besonderes musikalisches Geschenk, welches schön in unsere Zeit und den Ort, an dem die Schule beheimatet ist passt, machte die Gruppe Amem-na mit Musik aus dem Morgen- und Abendland,  der Festgesellschaft. Refika Scheufele, Erich Lenz und Emanuel Anthropelos

nahmen ihre ZuhörerInnen mit auf eine Reise in die fernen Klänge und Rhythmen des Morgenlandes. Eine Musik, die sich an die Innerlichkeit der menschlichen Seele wendet und an vielen Stellen fast schon meditativen Charakter hatte und stark von der Improvisation der drei MusikerInnen lebte. Vor allem Refika Scheufeles Stimme, in die man sich hineinträumen konnte, ja fast „drauflegen“, führte einen in geheimnisvolle Innenräume ferner und doch heimlich vertrauter Welten. Orient und Occident fanden zusammen. Wie schön wäre es, wenn dies in unserer Welt auf anderen Ebenen heute gelingen könnte.

Wiederum ein schönes Symbol war für mich, dass Refika Scheufeles Mann Michael, Vorstandsmitglied des Vereins, die kleine Tochter auf dem Arm, die Gruppe seiner Frau ansagte.

Auch das Essen und Trinken durfte in Crailsheim natürlich nicht zu kurz kommen. Unter dem Motto „Teilen“ entstand eine reichhaltige Picknick-Tafel auf und neben der Schulwiese, zu der alle etwas beitrugen. Große und kleine Köstlichkeiten wurden bei Gesprächen in der Abendsonne genossen. 

Den Abschluss des Festes bildete das traditionelle Johannifeuer, das auf dem Gelände hinter der Schule zwischen Schulgarten und Kinderkrippe entzündet wurde und welches wir der technischen Geschäftsführer und Hausmeister, Holger Schilling zu verdanken hatten. Er schichtete das Holz mit ein paar Helfern zwei Tage vorher auf und entzündete es zusammen mit den Kindern. Die Kinder- und Elternschar war mit selbst hergestellten Fackeln und Liedern, die Hannelore Nawroth anleitete, von der Schule zum Feuerplatz gezogen.

 

 

 

Allen sei herzlich gedankt, die zum Gelingen des Geburtstagesfestes beigetragen haben.

 

Auf der Internetseite der Schule finden sich verschiedene Zeitungsberichte und Fotos von Fest:

www.waldorfschule-crailsheim.de/index.php?id=presse

Markus Stettner-Ruff

 

Eine menschenfreundliche Atmosphäre

7. Informations- und Aktionstag des Netzwerkes Waldorfpädagogik in Hohenlohe und Westmittelfranken in Crailsheim

Damit die Öffentlichkeit erleben kann, wie Waldorfpädagogik im Schulalltag aussieht, veranstaltete das Netzwerk für Waldorfpädagogik in Hohenlohe und Westmittelfranken zum 7. Mal seinen Aktionstag in der Freien Waldorfschule in Crailsheim, an dem interessierte Eltern der Netzwerk-Region, insbesondere natürlich aus Crailsheim und Umgebung, in großer Zahl teilnahmen.

Der zur Tradition gewordene Aktionstag, der abwechselnd an den Freien Waldorfschulen in Crailsheim und Schwäbisch Hall stattfindet, bietet der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, Waldorfschule hautnah in der Praxis zu erleben und sich intensiv und ernsthaft mit den sich daraus ergebenden Fragen vor Ort mit Eltern und PädagogInnen auseinander zu setzten. Von Mensch zu Mensch, auf Augenhöhe, in einer Erziehungspartnerschaft zwischen ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern. 

Fragen, die sich aus dem praktischen Erleben ergeben, offen und frei diskutieren
Die verschiedenen Angebote des Kollegiums am Vor- und Nachmittag beeindruckten die BesucherInnen und ermöglichten unmittelbare Einblicke in die Waldorfpädagogik, ihre Grundlagen und Intentionen. Einführung ins Schreiben, Rhythmisches Unterrichten, Musik an der Waldorfschule, Projektive Geometrie in der Oberstufe, das waren die vier Unterrichteinblicke am Vormittag. Kleine Workshops zum Mitmachen gab es am Nachmittag zum Deutsch- und Kunstunterricht der Oberstufe, zum handwerklich-künstlerischen Unterricht und schließlich zur Eurythmie, einem Bewegungsfach, das es nur in der Waldorfschule gibt. 

Bei einem Podiumsgespräch mit ElternvertreterInnen und LehrerInnen in der Schulmensa, nach dem alle das köstliche Mittagsmahl der Küchenfeen genossen hatten, sowie in den Gesprächsrunden mit Crailsheimer Schuleltern am Ende des Aktionstages, wurden vertiefende Fragen, auch kritische, die sich aus dem Erlebten ergeben hatten oder die mitgebracht wurden, gestellt und offen und frei diskutiert.

Beziehungsqualität praktisch erleben
Die Beziehungsqualität ist, wie beim Kind, auch bei den Eltern der entscheidende Faktor für eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Durch die große Anzahl von PädagogInnen, die an ihrem „freien“ Tag die Klassenzimmertüren weit öffneten und wie die vielen engagierten Waldorfeltern für Begegnungen mit den BesucherInnen zur Verfügung standen, wurde dieser Anspruch praktisch erlebbar.

Eine Mutter formulierte ihre Eindrücke so:

„Bei der Schulführung schlüpften wir in beispielhaften Unterrichtseinheiten in die Rolle der Schüler und durften fasziniert erleben, wie inspirierend und begeisternd Lernen in dieser besonderen Unterrichtsstruktur und in dieser ansprechenden Lernumgebung ist. Besonders beeindruckend wurde vermittelt, dass sich Unterrichtsinhalte und Methoden an den Entwicklungsphasen der Kinder und Jugendlichen orientieren.

Gegenüber dem in unserem öffentlichen Bildungssystem immer noch vorherrschenden Prinzip der Leistungsorientierung durch Noten und Selektion und der damit verbundenen Auslese der Kinder, empfinde ich die 12 Jahre dauernde  Lern- und Lebensgemeinschaft der Waldorfschule als wohltuend.

In dieser menschenfreundlichen Atmosphäre können kognitive, künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten gleichermaßen ausgebildet werden.

Nach einem erlebnisreichen Tag blieb bei uns das Gefühl, etwas sehr Wertvolles erfahren zu haben und der Wunsch danach, dass unsere Kinder solch eine Schulbildung erleben dürfen.“

Crailsheimer GemeinderatsvertreterInnen aller Fraktionen zu Gast
Parallel zum Aktionstag waren GemeinderatsvertreterInnen aller im Crailsheimer Stadtrat vertretenen Fraktionen auf Einladung des Vorstands der Crailsheimer Waldorfschule zu Gast. Die Vereinsvertreter
der Schule führten sie durch die Räumlichkeiten der ehemals militärisch genutzten Räumlichkeiten und berichteten anschaulich über die nun 10- jährige Schulentwicklung und die damit verbundenen baulichen
Veränderungen. Die GemeinderätInnen waren beeindruckt vom Gestaltungswillen des Schulvereins und dem ehrenamtlichen Engagement der Eltern. Der gesamte Umbau der alten Gebäude zu Kindergarten und Schule wurde Zug um Zug, nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten, fast ausschließlich ehrenamtlich von Eltern und PädagogInnen geleistet. Eine beeindruckende gemeinwohlorientierte BürgerInnenInitiative, die nach so langen Jahren den Beweis ihrer Ernsthaftigkeit erbracht hat und eine stärkere, auch finanzielle Unterstützung der Kommune verdient hätte. Jedenfalls ist heute unumstritten, dass der Stadtteil ohne die Freie Waldorfschule mit ihrer Kinderkrippe und ihrem Kindergarten kaum noch denkbar wäre. Sie ist zu einem wesentlichen soziokulturellen Faktor geworden, auf die Crailsheim stolz sein kann und die Crailsheim als Bildungszentrum reicher und attraktiver macht. Über eine aktive Begleitung und Förderung dieser positiven Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf den  Ausbau der Oberstufe und der damit verbundenen räumlichen Notwendigkeiten sowie dem Neubau eines Kindergartengebäudes, durch die Kommune, würde sich der Vorstand freuen.

Markus Stettner-Ruff

(Weitere Fotos vom Aktionstag finden Sie auf der Fotogalerieseite der Schule)

Das Theaterspiel der 8. Klasse- ein pädagogisches Plädoyer – November 2015

In den letzten Wochen herrschte wieder einmal der jährliche Ausnahmezustand in der 8. Jahrgangsstufe. Zum dritten Mal an unserer jungen Schule wurde ein Stück inszeniert – dieses Mal die Kriminalkomödie „Zum Teufel mit den Geistern“ von Herrn Helfrich.

Bühnenbild
Was rechtfertigt eigentlich den Aufwand einer solchen Arbeit? Warum macht man das an den Waldorfschulen? Darf man den Jugendlichen ein Driften in das kreative Chaos mit ungewissem Ausgang überhaupt erlauben? Und dann die Überstunden, Vertretungen, ausgefallener Fachunterricht, zusätzliche Einsätze der Eltern und, und, und!
Bei der Auswahl des Stückes herrscht Freiheit und Mitspracherecht. Jede Klasse wählt aus allen möglichen Optionen die beste, die passendste oder die Inspiration schlechthin aus. Dass man dabei bewusst und betont liest, merkt man fast nicht, weil der Spannungsbogen bereits straff ist. Wenn Rollen charakterisiert und das Typische, das Eigentümliche einer anderen Persönlichkeit heraus modelliert wird, vergleicht man es mit dem eigenen Menschsein. Dadurch geschieht Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und der seelische Horizont wird erweitert.
Bei der gemeinsamen Rollenverteilung treffen die SchülerInnen oft erstaunlich exakt den Nagel auf den Kopf. Aber es gibt auch kein Kneifen vor dem Konflikt: Eine Ruhige wird plötzlich laut, ein Anständiger kriminell, eine Reine schmutzig, ein Schöner hässlich!
Beginnt hier zum ersten Mal eine Auseinandersetzung mit den Abgründen, dem Schatten der eigenen Persönlichkeit? Ist „Theater“ eine Antwort, eine Lösung für die Risse, die die heile, geborgene Welt der Kindheit ohnehin bereits bekommen hat? Darf ich persönliche Veränderungen in so bedeutsamer, öffentlicher Atmosphäre wie auf der Bühne, in einer so unwichtigen Situation eines kleinen, lächerlichen 8. -Klass–Spieles, chaotisch und dennoch geformt ausprobieren? Bietet dieser Weg die Chance eines heilsamen Befreiungsprozesses?
Mut, nur Mut, heißt die pädagogische Devise!
Aber dann ist da auch noch das Soziale, das Miteinander der Theatergruppe. Der Klassenlehrer als Regisseur gibt lästige pädagogische Interventionen teilweise aus der Hand. Wenn ein Schauspieler seinen Text nicht ausreichend lernt, lässt er die anderen im Regen stehen und bekommt entsprechendes Feedback. Wenn ein Handgriff, eine Aktion auf oder hinter der Bühne nicht ausgeführt wird, kann eine ganze Szene platzen. Wir erleben uns als aufeinander Angewiesene, als Mitglieder eines Teams.
Freilich freut der Applaus und das Lob nach einer gelungenen Aufführung! Auch die Befriedigung persönlicher Eitelkeit ist zu verzeihen und menschlich.
Eigenartig, freut sich die 8. Klasse nach Abschluss des Stückes wieder ganz normal im Unterricht zu sitzen?!

F. Mayer, Klassenlehrer

(Siehe dazu auch die Fotogalerieseite der Schule)

 

Laternenlaufen mit dem Kindergarten

(von Nicole Schäfer, Mutter)

Freuen aufs LaternenlaufenIch holte Paul am 11.11. mittags vom Kindergarten ab und er meinte völlig betrübt und motzend, dass er jetzt den ganzen Nachmittag noch spielen muss. Da war ich sehr erstaunt und fragte ihn was los sei? Na ganz klar! Dass es eben nicht gleich zum Laternenlaufen geht und man schauen kann ob jemand in die Zwergenhäuser eingezogen ist, sondern noch soooo lange warten muss.

Da hätte ich wirklich auch selber drauf kommen können.

Die Vorfreude war sehr groß!

Wir backten noch Martinsbrötchen zum mitbringen und teilen und dann endlich war es soweit.

In der Dämmerung trafen wir uns auf dem gewohnten Burgbergparkplatz, begrüßten uns, freuten uns und entzündeten die schönen selbstgemachten Laternen.

Ein großer Umzug waren wir!

Wir sangen mit mehr oder weniger Text natürlich das St. Martinslied und viele mittlerweile bekannte Laternenlieder.

Kurz bevor wir in den Wald kamen war schon der erste Stern zu sehen. Und dann endlich endlich kamen wir zu den Zwergenhäusern. Überall brannten Kerzen im Wald und die Suche begann – welches war mein Haus?? Und sitzt tatsächlich ein Zwerglein drin ? Ja!! In manchen Häusern sogar zwei! Manche Zwerge wohnten auch ganz nah beieinander und es sah fast aus wie eine Reihenhaussiedlung. So schön, man konnte gar nicht genug bekommen.

Gruppe Laternenläufer

Wir haben es noch gar nicht ganz rum geschafft, da kam der Aufruf für den Heimweg. Singend und freudig und glücklich erfüllt. Unter vielen Sternen nun.

Im großen Kreis sangen wir noch einmal gemeinsam, bevor jeder warmen Punsch bekam und die Kinder mit den Großen ihre Brötchen teilen durften.

Dort oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir....und nicht nur die Laternen, sondern auch viele strahlende Kinder- und auch Erwachsenenaugen...

 

( Siehe auch die Fotogalerieseite beim Kindergarten )

 

Geländelauf in Rot am See

(Oktober 2015 - Martina Welsch)

 

Auch in diesem Schuljahr nahm unsere Schule mit diesmal 21 Schülern am Geländelauf in Rot am See teil.
Der begehrte Lauf, an dem alle Schulen aus dem Altkreis Crailsheim gegeneinander antreten,  fand in diesem Jahr zum 40. Mal in Folge statt.
Das Teilnehmerfeld war entsprechend groß. Jul Lührs gelang es, in seiner Altersklasse einen 2. Platz zu erlaufen.
Unsere Schule erreichte in der Gesamtbewertung einen hervorragenden 5. Platz.


Herzlichen Glückwunsch!!!

 

 

 

 

Klassenfahrt 2015 

So war es in den Alpen und in Venedig….. – September  2015

Am Sonntag, den 21.Juni starteten wir um 9.30 Uhr vom Crailsheimer Bahnhof nach Thusis in die Schweiz. Wir mussten in München und Zürich umsteigen.
Von einer Zugbrücke aus konnten wir den Rheinfall beobachten.
Herr Kautter fuhr unser Gepäck mit einem VW Bus nach Thusis und holte uns dort von der Bahn ab.
Wir wanderten zu unserem ersten Zeltplatz um dort unser Quartier zu beziehen.
Am Abend kochten wir eine Maultaschensuppe. Wir haben fast alle Lebensmittel im Bus mitgenommen, da die Schweiz sehr teuer ist.Hängebrücke
Am nächsten Morgen bauten wir die Zelte ab und wanderten los, durch die Viamala Schlucht bis nach Andeer. Wir erlebten einige Naturschönheiten und viele Hängebrücken galt es zu überqueren. Die Wanderungen machten Spaß, forderten aber auch einige Male ganz schöne Überwindung und Kraft.
Wir übernachteten fast nur auf Campingplätzen, außer in Innerferrara, dort mussten wir ein Massenlager im Keller beziehen. Alle mit Frau Welsch in einem Raum schlafen und ganz schön eng zusammenrutschen.
Wir blieben dort zwei Nächte und brachen von dort aus auf in das Hochgebirge. Wir wurden von freilaufenden Kühen begleitet und überquerten dann endlich die Baumgrenze. Ganz oben gab es ein Vesper und wir konnten  mit Plastiktüten Schlittenfahren. Es wurde schnell kalt und wir machten uns auf den Rückweg.
Kochen konnten wir in Innerferrara nur im Hof eines alten Schulhauses. Herr Mayer kochte gern und gut. Herr Kautter führte uns die Wanderwege vorne weg. Frau Welsch kümmerte sich um uns und alles drumherum.  Leider konnten wir nicht bis Italien laufen, das Geld würde uns in der Schweiz nicht reichen  und die Wege waren zum Teil nicht geräumt von den Geröllmassen. So kehrten wir zu unserem Campingplatz nach Thusis zurück um für unsere Jahresarbeiten zu üben. Herr Kautter fuhr von dort aus mit dem Zug zurück.
Wir brachen dann am Samstag auf um nach Venedig zu gelangen. Frau Welsch fuhr mit vier Schülern und dem VW Bus und wir anderen mit Herr Mayer und dem Postbus bis Belinzona. Erst dort konnten wir in einen Zug umsteigen. Wir brauchten nochmal  7 Stunden bis nach Venedig.
Wir trafen uns am Campingplatz Miramare in Porto Sabbioni. Genau gegenüber der wunderschönen Stadt Venedig. Dort blieben wir nun die restlichen Tage.
Wir trafen auf eine Waldorfschule aus Lichtenstein, die direkt neben uns campte. Die hatten ebenfalls das Stück“ Herr der Diebe“ als Klassenstück aufgeführt und suchten in Venedig dieselben Schauplätze wie wir.
Leider reisten sie schon am nächsten Tag ab, aber nicht ohne uns noch wertvolle Tipps und Essen dazulassen. Wir fuhren mit unseren Schiffskarten ( Vaparreto) alle Inseln an -  Burano, Murano, die Glasbläser Insel und Torcello.
Abends war es am schönsten in Venedig, die ganzen Touristen waren fast weg und wir konnten bei Vollmond die schöne Stadt genießen.

Venedig
Am Sonntag legten wir einen Badenachmittag am Meer ein. Wir konnten Krebse fangen, Wasserball spielen und uns sonnen.
Am Montag übten wir nochmals für die Jahresarbeit und am Abend genossen wir eine leckere Pizza. Insgesamt verbrachten wir fünf Nächte in Venedig bevor wir wieder alles zusammenpackten und mit dem Boot zum Bahnhof fuhren. Umsteigen mussten wir immer am Markusplatz.
Frau Welsch fuhr unser Gepäck mit dem VW Bus nach Crailsheim und Herr Mayer fuhr mit dem Zug mit.
Am Brenner gab es einen Lokschaden und wir hatte schon eine Stunde Verspätung.
In München wussten wir, dass kein Zug mehr nach Crailsheim fährt.
So war in Ulm nachts um 12 Uhr Schluss und nichts ging mehr. Vier Autos holten uns von dort ab. Wir lagen erst um 2 Uhr nachts am 2. Juli in unseren Betten.
Es war eine schöne Klassenfahrt, wir waren eine gute Gemeinschaft und bedanken uns bei allen Lehrern und Helfern.
          Die achte Klasse

(Siehe auch die Fotogalerieseite der Schule)